Geschichte: ungenügend!

Folge 106: Ned Kelly Teil 1 - Jugendjahre eines Bushrangers

Leider Leider knarzt es hier ein bißchen in Janny's Tonspur.

Aaaaber: Endlich wieder pünktlich, endlich wieder Outlaws und Janny sehr aufgedreht und albern. Heute sprechen wir über den Familienhintergrund und den gesellschaftlichen Kontext, in dem Ned Kelly, der australische Volksheld oder Outlaw (entscheidet selbst!)  aufwächst, seine Jugendjahre und seinen Weg in die kriminelle Karriere.

Wir sprechen auch über die Erfindung des Kevlar, machen das übliche Namedropping und gehen auf 3-4 Tangenten und erklären den australischen Busch dreimal zu oft mit dem Wilden Westen.

Oh, und kommt Abel Xavier Unsinn Live angucken am 31.5. - Tresensport Live im Bürgerhaus Zeppelinheim in Neu-Isenburg. Seid dabei, sonst kommt Ned Kelly mit nem Knüppel.

Quellenauswahl:

https://www.britannica.com/science/aramid

https://kellygang.asn.au/wiki/Main_Page Wiki-ähnliches Projekt zur Kelly Gang, schlimm zu navigieren aber tolle Quellen.

Mehr musikalischen Kontext zu unseren Folgen findet Ihr hier auf Spotify:
https://open.spotify.com/playlist/3V4...
Den aktuellen Popkultur-Kontext und viele andere Videos gibt es in dieser Playlist:
https://www.youtube.com/watch?v=QpIAKV0OMYQ&list=PLZgnFFgLv7g-AoQi_9mRgbVrLrpVqXUKP

Bleibt uns gewogen und schreibt uns was!

Support the show

Janny:

synchron. Und ich glaube, bevor wir die Musik abfahren, willst du nochmal hier vielleicht für die HörerInnen von Geschichte ungenügend nochmal Werbung machen für eure Sause am Freitag?

Abel:

Achso, falls Hörerinnen von Geschichte ungenügend auch am Fußball und anderen Sport interessiert sind, gibt es am Freitag den 31. Mai, also schon jetzt diese Woche am Freitag in Frankfurt Zeppelinheim, ein Tresensport-Live-Event. Also wenn ihr in Frankfurt in der Gegend seid und Lust habt, mich nicht so wahnsinnig strukturiert wie hier immer quatschen zu hören, sondern wild chaotisch durcheinander zu Sportereignissen mit meinen Kollegen Billy und Colin, dann sollt ihr gerne vorbeikommen. Es gibt nebenbei ein kleines Festchen und da hinten dran sitzen wir und erzählen was von Dönikens über den Sport. Schaut mal nach, nach Tresensport, da findet ihr auch dann mehrere Informationen.

Janny:

Ja, ganz cool. Genau, Tresensport, das ist der andere, der marktbegleitende Fußball-Podcast, den du betreibst. Und das Jahr, wo das am 31.05. stattfindet, ist 2024. Also wenn ihr das jetzt hier... In den Ruinen hört, wo einer so treten muss, dass noch Strom kommt und so, dann habt ihr es vielleicht verpasst. Aber für alle die, die jetzt ein bisschen enttäuscht sind, haben wir heute eine Folge Geschichte Ungenügen und geht so. Abern Sie mich nicht mit Goethe an, sondern folgen Sie mir ins Klassenzimmer. Geschichte. Ungenügend. Eine Produktion von sofakusch.de Das ist ja noch die alte. Mist. Geschichte Podcast. Mit Amir Xavi, Unsinn und Janni im Hof. Warte, nee, das geht nicht. Und abern Sie mich nicht mit Goethe an, sondern folgen Sie mir ins Klassenzimmer. Hallo und herzlich willkommen zu Geschichte ungenügend, dem heiteren Podcast zu Geschichte und Popkultur mit meinem Dauergast und Konkurrenz-Podcaster und Insulaner Abel Chavier-Unsinn.

Abel:

Hallo, schön dich zu sehen, Janni. Zurück von der großen Insel bist du, zurück von der kleinen Insel bin

Janny:

Ja, ich habe gehört, du warst an Pfingsten in Hamburg. Ja.

Abel:

Ich war in Hamburg auf der Insel, genau.

Janny:

nämlich auf der Insel Neuwerk, die zu Hamburg gehört. Darum geht es aber heute in der Folge nicht. Ja, ich ich bin Janni Imhoff, halb Podcaster, halb Suflaki-Spieß. Ich war eine Woche auf Corfu. das war richtig toll. Also Wetter hat komplett mitgespielt und das war vom Allerfeinsten. Da habe ich sehr gute Zeit gehabt, viel mit den Kindern gespielt, fantastische Zeit gehabt.

Abel:

Der Fleisch ist Lust hingegeben.

Janny:

weiß Gott. Aber ja, gar nicht mal so. Wir hatten da irgendwie ein Buffet und es gab fantastischen griechischen Salat morgens, mittags, abends. Ich habe so viel Gurke, Tomate, Feta, Zwiebel und Olivenöl in mich getan. Das war richtig toll.

Abel:

glänzt deine Haut auch so schön.

Janny:

Ja, das war hier so von rot zu braun, sagt man ja immer. Wie Horst Mahler-Style. Ja.

Abel:

Ich dachte, das wäre Peter Fox gewesen.

Janny:

Oh, da gibt es einige. Ja, nee, aber darum geht es heute nicht, denn gibt es um eine andere Episode aus der Weltgeschichte. Alle zwei Wochen erzähle ich hier, was mir so untergekommen ist und was ich interessant und erzählenswert finde. Und ich erzähle es euch und Abel. Und Abel ist nicht vorbereitet. Weil er aber Historiker ist, darf er immer gerne in drei Sätzen den historischen Kontext einer Epoche zusammenfassen. Da bin ich heute ein bisschen gespannt. Und damit er es nicht allzu leicht hat, führe ich ihn immer gerne nochmal mit einem anderen Thema auf die falsche Fährte. Und am Ende klappt es dann, dass wir diese Themen vielleicht nochmal zusammenbringen. Und ganz zum Schluss sprechen wir über den popkulturellen Kontext, also wie dieses Thema vielleicht in Musik, Film, Funk und Fernsehen verarbeitet wurde. Und dann möchte ich ganz kurz, bevor wir über unsere Social Medias und so weiter sprechen, habe ich eine Quizfrage für dich zum heutigen Thema. Was haben Frank Mills, nicht Frank Mill, Heath Ledger, Mick Jagger, George McKay, Abe Forsythe und Leslie Haye Simpson gemeinsam? Das abgesehen davon, dass sie Männer sind und englische Namen haben.

Abel:

was sie nicht gemeinsam haben, ist, dass ich sie alle kenne. Ähm, vielleicht kommen sie, wie, äh, Abe Lincoln kenne ich, das war aber ein anderer Name,

Janny:

war Abe Forsythe. Eine Mischung aus Abe Lincoln und Frederick Forsythe.

Abel:

irgend so ein komischer Affe, ähm, nee, wahrscheinlich kommen sie alle aus der gleichen Stadt, also ich kenne halt nur Mick Jagger, habe ich schon mal gehört und ich kannte auch den Schauspieler, den Heath, bei den anderen bin ich schon wieder unsicher, obwohl ich da ein paar Namen schon mal gehört habe.

Janny:

Auflösung später. Oder sogar nächste Woche, wer weiß, was wir das hier, ich hab, ich, ich hab, ich, Ich glaube, ich habe mich zettelverzettelt, indem ich mehr abgebissen, als ich kauen kann, als ich euch vorkauen kann. wenn ihr dann diese nächste und übernächste Woche vielleicht nochmal unsere langen Riemen hört und da Feedback habt oder diese vielen Fehler in der Michel Mouton-Folge, sorry nochmal dafür, ich habe da aus dem Write-up mit super vielen Fehlern abgeschrieben. Wenn ihr da Feedback habt, dann sagt uns Bescheid über unsere Social Medias.

Abel:

Ja, ihr könnt uns eine E-Mail schreiben an geschichteungenuegend at gmail.com oder ihr könnt uns auch gerne per TikTok oder per Instagram über geschichteungenuegend finden und dort einen Kommentar geben, wie euch das gefällt und was euch nicht gefällt und was wir mal wieder falsch gemacht haben.

Janny:

Ja, und Unsere ganzen Popkulte-Referenzen haben wir jetzt hier noch in den Shownotes verlinkt, findet ihr aber auch Suchen bei Spotify und YouTube, einfach nach Geschichte ungenügend, Abonnieren, Zuhören, Wundern. Ja, jetzt aber endlich rein in die Folge, wir sind schon bei 7 Minuten 11. Stephanie Louise Kwolek,

Abel:

Quolek? Mit Q oder mit KW? KV

Janny:

Also,

Abel:

es war englisch ausgesprochen, also kommt hier bestimmt aus wie eine polnische Einwanderin, eine polnische Familie in den USA, also kommt sie aus Chicago.

Janny:

am 31. Juli 1923 in Pittsburgh, beziehungsweise New Kensington in der Nähe von Pittsburgh, Pennsylvania zur Welt. Pittsburgh, Home of the, das ist ja relativ einfach heute mal, das kann ja sogar ich.

Abel:

Penguins.

Janny:

Genau. Und die Pittsburgh Steelers, das Football-Team, haben die ein Major League Baseball oder ein National Basketball Association Team?

Abel:

die Pittsburgh Pirates

Janny:

Oh, das hätte ich fast sogar wissen können, ja. denn, sie wird aber keine Sportlerin, das kann ich schon mal vorwegnehmen. Von ihrer Mutter bekommt sie nämlich mit eine Vorliebe für Handarbeit und textiles Gestalten. Und ja, sie macht das da mit und fängt da irgendwie früh an, irgendwie rumzuschneidern, interessiert sich für Stoffe. Und nebstdessen interessiert sie sich für Chemie, Medizin und Lehrtätigkeiten. Sie macht einen College-Abschluss in Chemie und strebt als nächstes den Besuch einer Medical School an für die medizinische Karriere. Ja,

Abel:

dass die 23 geboren ist. Das heißt, wo es dann so ins Studium geht, ist es dann ja aber auch schon gerade Anfang der 40er Jahre, wo in den USA ja auch ein anderes sicherlich gesellschaftlich wichtiges Ereignis stattfindet, nämlich der Einstieg in den Zweiten Weltkrieg.

Janny:

das ermöglicht mitunter ja vielleicht Frauen sogar Karrieren, die vorher ihnen verschlossen waren, weil die Dudes alle im Krieg waren. Krieg, wie man in meiner Heimat sagt, im Krieg waren. Und ja, bei Geschichte ungenügend wollen immer irgendwie alle Arzt oder MedizinerIn werden. Aber erstmal sie in die freie Wirtschaft und 1946, Zweiter Weltkrieg ist vorbei, mit 23 Jahren nimmt sie eine Stelle als forschende Chemikerin beim auch damals schon großen Chemiekonzern und Dreckschleuder erster Güte DuPont Chemicals an. Kennst du zufällig einige Produkte von DuPont?

Abel:

Hm.

Janny:

Aber eins ist relativ bekannt.

Abel:

Ja, irgendwie sagt mir das ganz dunkel was, aber das können ja wieder tausend Sachen sein. DuPont. Mr. DuPont. Die stellen keine Ahnung, Gummistiefel her. Ich weiß es

Janny:

so ähnlich. Teflon zum

Abel:

Ah! Ich denke, das kommt aus der

Janny:

ist ja Euphorie. Teflon, Mann, geil.

Abel:

ja,

Janny:

nichts in der Pfanne, außer Gift. Ja genau, also die machen halt so, the people who brought you forever poisons, sind das. Und daneben machen sie noch Styrofoam, was etwas ähnliches, aber nicht das gleiche ist, wie das anders gebrandete Styropor. Lycra oder Lycra, so ein elastisches Gewebe, aus dem so Strümpfe etc. sind. generell alle irgendwie elastischen, was weiß ich hier, deine teure Yoga-Hose ist mit Lycra. Und elastisches Gewebe und, ja, also kurz und bei...

Abel:

Die haben das entwickelt auch

Janny:

haben das entwickelt und vermarktet und sozusagen patentiert und dann als Markenprodukt rausgegeben, damit da kein anderer mit Kohle verdient. Ja, DuPont Chemicals, die sind dann einfach mit Dow Chemicals gemerged, vielleicht kann man sich in die Anwaltsrechnung teilen, wenn mal wieder was passiert ist. Auch Stephanie Qualek mischt da mit, im wahrsten Sinne des Wortes, sie arbeitet an Das habe ich nur abgeschrieben. Ich habe keine Ahnung von dem ganzen Gedöns. Sie macht aus Dinosauriern und Farnen, die dann so zu Erdöl geworden sind, macht sie lange Polymerketten. Also die Proletarier bei DuPont hatten nichts zu verlieren, außer ihre Polymerketten. Entschuldigung. Ich habe heute etliche Kalauer in die Folge reingeschrieben. Und sie arbeitet da halt so, ja, künstliche Gewebe, künstliche Fasern. Und es macht ihr Spaß und sie ist erfolgreich und sie legt ihre medizinischen Ambitionen ad acta und bleibt tatsächlich die nächsten 40 Jahre bei DuPont Chemicals, verdiente Mitarbeiterin. Und ja, eine lustige Geschichte, kleine Tangente hier. Du gähnst schon, deshalb

Abel:

das liegt, weil ich dir Kaffee gebe. Da kommt es erstmal an und schubst dir die Müdigkeit raus.

Janny:

kleine Tangente, lustige Geschichtspodcasts wie die anderen und wie wir erzählen ja immer davon, dass Frauen, die eine bestimmte Karriere gemacht haben, davor aber nochmal oder daneben nochmal oder hauptsächlich irgendwie auch eine wissenschaftliche Karriere gemacht haben. So Frauen, die für irgendwas anderes bekannt wurden, aber schon mal woanders was geforscht und entwickelt haben. Hast du da ein Beispiel zufällig?

Abel:

wir sind immer unter dem Bus gesetzt. Unsere Folge

Janny:

kannst dich gleich revanchieren.

Abel:

Achso, ich könnte jetzt, warte mal, war das nicht hier, wir hatten die Frau mit dem Hai-Abwehr-Spray. Was war

Janny:

die Fernsehköchin Julia Child, Folge 10, super gut. Die hat ein Hai-Abwehr-Spray für das Office of Strategic Services erfunden.... Hedy Lamarr, die Smokeshow- und Schauspielerin, war an drahtloser Übertragungstechnik an der Entwicklung beteiligt. Das ist dann später ins Wi-Fi gemündet. Und dann gibt es immer diese Geschichte, Margaret Thatcher habe das Soft-Ice erfunden oder zumindest mit erfunden. Soft-Ice gab es schon vor dem Zweiten Weltkrieg. Margaret Thatcher, die arbeiterfressende Schreckschraube. Vielleicht werde ich gecancelt. Aber ich hatte ja noch andere Wörter erst geschrieben als Schreckschraube. Das war nur das Freundlichste, was ich zu Margaret Thatcher habe. Die hat an Emulgatoren, die auch in der Lebensmittelindustrie verwendet wurden, gearbeitet. Die war Chemikerin auch.

Abel:

Oh ja.

Janny:

Sorry für die kleine Tangente, zurück zu Stephanie. Die arbeitet mit diesen langen Polymerketten und stellt dann fest, bestimmte chemische Zusammensetzungen lassen sich zu längeren Fasern bündeln und die sind erstaunlich widerstandsfähig, sodass diese Lösungen, die man da anstrebt, die sollten eigentlich klar sein, aber sie... Kreiert da immer so eine trübe Brühe, die dann immer weggekippt wird, bis sie sich das mal angucken. Und diese Fasern, die werden dann weiterproduziert, das ist ein sogenanntes Aramid. Und, ne, nimm die Hand wieder runter. Ich erkläre jetzt nicht, was ein Aramid ist

Abel:

Nee, nee, gar nicht. Ich wollte nochmal kurz wissen, also die ist dann quasi in dem Unternehmen für so Grundlagenforschung zuständig gewissermaßen?

Janny:

Ja, man hat ja auch schon am Horizont bahnte sich sowas wie vielleicht eine Ölkrise an und man wollte jetzt irgendwie möglich effiziente Materialgewinnung haben. Oder generell Rohstoffkrise. Wie können wir aus dem, was wir haben, irgendwie geilen Shit machen? Also was können wir aus den alten Dinosauriern noch rauszutzeln? Und dann stellt sich heraus, diese Fasern sind krass widerstandsfähig. Und zwar mitunter widerstandsfähiger als Stahl. Und das ist im Jahr 1965. Das verfolgt sie dann weiter und Im Jahr 1970 hat das Produkt dann ein Patent und einen Markennamen und kommt im kommerziellen, ja, richtig, ich dachte es kommt erst in drei Wochen, aber wahnsinnig

Abel:

Nee, ich wollte warten, bis du da eine Lücke hast und dann habe ich keine gefunden und dann habe ich einfach reingekritscht.

Janny:

in Klammern Trademark,

Abel:

Ja.

Janny:

kommt in, In der Raumfahrt, wie so alles in der Raumfahrt immer irgendwie angetestet wird und aber natürlich auch im zivilen und im militärischen Bereich zum Beispiel. Aber da reden wir vielleicht später drüber, denn wir gehen jetzt erstmal über 100 Jahre zurück und reden endlich über Edward Kelly. Das ist vielleicht sehr bekannt, das ist vielleicht auch den HörerInnen auch bekannt. Das ist, glaube ich, einer der größeren Namen, die wir hier bei Geschichte ungenügend haben.

Abel:

Edward

Janny:

Edward

Abel:

gibt es natürlich viele.

Janny:

Und Edward Kelly wird geboren, so geht es ja meistens los, und das ist im Dezember 1853 in Beveridge in Victoria, Australien.

Abel:

Beveridge.

Janny:

Beverage, nicht Beverage wie Getränk, sondern wie Ridge, also ja.

Abel:

Ah, ja, alles klar.

Janny:

das ist, um die Geschichte auch für euch geografisch nochmal ein bisschen zu verorten, das ist heute halbe Autostunde nördlich von Melbourne. Fährt man die M31 hoch Richtung Canberra und Sydney. Und, ja, da in der Nähe wohnen ja auch Freunde von mir, deshalb ein kurzer Shoutout an meine Aussies. So, Charlotte, Fat, Oskar und Josi, we miss you folks so much. We think about you a lot and Das ist ein alter Schulfreund von mir, der in Australien da Familie gegründet hat. Die haben wir letztes Jahr getroffen. Das war ganz, ganz toll und ich hoffe, wir treffen die auch bald mal wieder. Aber es ist ja immer schrecklich weit nach Australien. Hast du zufällig irgendwie Verbindungen zu Australien oder warst du mal da oder hast du Hot Takes zu?

Abel:

ich hatte nur die Hot-Tags, so ganz schimmelige, also gar nicht mehr hot, sondern irgendwie so lauwarme, angeschimmelte Tags, wie das Australien, die ja kontinent mit den ganzen Gifttieren ist, deswegen will ich da nicht hin und solche Geschichten kann ich erzählen.

Janny:

Hast du noch einen abgestandenen Take über die Geschichte Australiens?

Abel:

Das sind halt, dass da die ganzen englischen Verbrecher hingeschickt wurden und das gegründet haben und davon

Janny:

Edward Kelly wächst als Sohn von John Kelly und Eileen Kelly, geborene Quinn, auf. Nachfahren, also Edward Kelly ist katholischer Ihre. Sie ist, glaube ich, schon in Australien geboren. bevor wir jetzt über Edward und sein Leben und seine Karriere sprechen, möchte ich ein bisschen über seinen Vater, Red John Kelly, sprechen.

Abel:

Okay.

Janny:

kommt aus dem... Ich glaube, das ist ein bisschen wichtig, dass wir nämlich genau diese strafgefangenen Grundlagen mal machen. Weil das zieht auch wieder so ein paar unserer Stränge, die wir über die letzten Folgen schon mal hatten, als wir über so die walisischen Rebellen da, die ihre Zölle nicht mehr zahlen wollten, gesprochen haben. Red John Kelly aus dem County Tipperary in Irland, der hat nicht Trevillians Korn gestohlen, sondern zwei Schweine.

Abel:

Okay, klingt

Janny:

Diebstahl, Kleinkriminalität und das hat ihn sozusagen dafür, erst ins Kilmarnum Gaul, ich spreche diese Gaul, ich weiß nicht, wie man das ausspricht, G-A-O-L, das sind diese Gefängnisse, Name für Gefängnisse und war tatsächlich mal da, ist in Dublin. das ist sozusagen der Abschiebe, aber auch Rebellenermorde. Das ist einer der bedrückendsten Orte. Wir haben ja so Vorstellungen von wie Knast aussieht, aber da bin ich mit einem dicken Kloß im Hals rausgekommen. Wenn ihr mal in Dublin seid und zu gute Laune habt,

Abel:

Nee.

Janny:

werdet ihr kuriert.

Abel:

Ja.

Janny:

dann ging es mit dem Gefängnisschiff nach Australien.

Abel:

Weißt du das, nach welchem Prinzip die Leute rübergejagt haben und nach welchem Prinzip die Leute einfach in ihrem Knast gelassen haben?

Janny:

Wir nähern uns jetzt in den folgenden achteinhalb Minuten genau dieser

Abel:

Ah, okay.

Janny:

Damit vergisst, was du gefragt hast. Ich möchte über die, wir sprechen jetzt darüber, dass Australien eben auch diese sogenannten Penal Colonies hatte. Wahrscheinlich ohne wie der hinterletzte Penäler über Penal Colonies die ganze Zeit Witze zu machen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts grassieren Armut und Elend britischen Inseln. Der Djinn hat die verdammten dieser Erde im Griff, besonders in den Großstädten. In Irland und aber auch in anderen Teilen gärt immer wieder der Widerstand gegen die britischen Besatzer oder die englischen Besatzer. Wir hatten ja auch, als wir über die Rebecca Riots gesprochen haben, über die Absentee Landlords, die da die Leute ausbluten lassen. Und Da haben wir ja auch gelernt, dass es nicht sowas schon wie eine Police Force gab als Staatsgewalt. Also Polizei nicht im Sinne von, so Staatsrechter dann in Deutschland so mit C-E-Y, die Polizei, die öffentliche Ordnung haben. Da müssen wir auch mal was dazu machen. Es gibt halt nicht irgendwie so die große Staatsmacht, die den Willen der herrschenden Klasse durchsetzt. gibt halt Constable Dimfelmoser. Ja.

Abel:

Ja.

Janny:

Aber dennoch, der hat alle Hände voll zu tun. Die Knäste platzen aus allen Nähten. Und was lernt man, wenn man in das Gefängnissystem erstmal reinkommt als

Abel:

Dass man da sehr schnell nicht wieder rauskommt.

Janny:

das und man lernt noch mehr Kriminalität.

Abel:

Ja.

Janny:

ist ja häufig dann so

Abel:

überhaupt über die Runden

Janny:

Ja, genau. Neue Knäste bauen, das kostet viel Geld. Stattdessen, man hat noch aus dem Siebenjährigen Krieg eine fette Flotte in den Häfen liegen und die macht man erstmal zu schwimmenden Knästen.

Abel:

Ah.

Janny:

aber auch die schwimmenden Knäste waren irgendwann voll und dann kommt man auf die Idee, also die Verschiffung von Kriminellen in die Kolonien war zu diesem Zeitpunkt Ende des 18. Jahrhunderts nicht neu, aber nach der amerikanischen Revolution hatte man erstmal diese Kolonien nicht mehr, wo man seine Halodris dahin bringen konnte. Dementsprechend. In den 1770ern hatte ja James Cook die Ostküste Australiens für die britische Krone in Anspruch genommen und dann fing man da auch an, das zu erschließen und da hat man sich gedacht, ja Mensch, wenn wir die Schiffe schon haben, schicken wir die ganzen A6 doch einfach literally ans andere Ende der Welt.

Abel:

Ja.

Janny:

Und so wurden neben den kolonialen Siedlungen, also es sind ja nicht nur, das ist vielleicht auch so ein Irrglaube, es sind ja auch einfach Leute hingegangen, die gesiedelt haben, auch wohlhabende Leute, die gedacht haben, wir bauen jetzt hier Bergbau, Viehzucht, Chingerasa, bumm, wir bauen da richtig was auf. Aber es wurden eben halt auch besonders Kleinkriminelle hingeschickt, also Schwerstkriminelle.

Abel:

Wenn wir die Armut nicht besiegen können, dann schicken wir sie einfach

Janny:

man hat sie ja verboten, die Armut.

Abel:

genau.

Janny:

Und deshalb, ja, Höchststrafe Australien. Und so wurden halt in diesen kolonialen Siedlungen ja halt auch so Strafkolonien. Du hattest einen Knast, aber die Leute wurden dann halt auch zum Arbeiten geschickt. Agrar, gehe ich gleich nochmal drauf ein. Ja, wie viele Leute waren das denn überhaupt? Zwischen 1788 und... Das ist, glaube ich, ein Vertipper. Ich glaube, es ist 1868, ich habe hier 1886 stehen, Zahlendreher, wurden, aber das ist richtig, so um die 166.000 Verurteilte in die Kolonien verschleppt.

Abel:

Das ist eine

Janny:

Davon so 15-isch Prozent Frauen. Das hat mich überrascht, weil ich habe... Ich habe ursprünglich auch gedacht, es waren in erster Linie vielleicht so politische, so irische Rebellen und so. Das waren aber nur relativ wenige tausend. Also da waren halt genau diese irischen Rebellen dabei oder von denen wir gesprochen hatten. Ich hatte es kurz angedeutet, die Luditen, die Luddites, so diese Maschinenstürmer.

Abel:

Ist natürlich jetzt auch 80 Jahre, da ist natürlich auch eine ganz, ist ja schon eine lange Zeit, die du das da abgedeckt hast. Insofern sind es jetzt ja auch pro Jahr, keine Ahnung, was weiß ich, 3000 Leute oder sowas. Und dann gibt es natürlich auch unterschiedliche politische Entwicklungen, weswegen man da vielleicht mal zu manchen Jahren mehr rüberjagt und dann irgendwann halt wirklich weniger. Das würde ja nicht einheitlich gewesen sein.

Janny:

in erster Linie glaubst du halt beim reichen Kalb, du bist erst auf den Arsch und dann geht's ab aufs Schiff nach Australien.

Abel:

Zumal die da auch Leute, also ich meine, es ist ja nicht nur wahrscheinlich gewesen, dass die ihre Leute da, also dass sie da irgendwie jedes Jahr halt 5000 Leute, die auf den Geist gehen und da was kosten, irgendwie loswerden wollte. Die brauchten ja Arbeitskräfte, um da diesen Kontinent irgendwie für sich herzurichten. Das ist ja nun offensichtlich, dass sie dafür ja wahrscheinlich ein bisschen Zwangsarbeiter brauchten.

Janny:

Ja, das ist ja kontrovers, hören Sie mal. Nee, völlig richtig. Natürlich möchte man auch irgendwie umsonstene Arbeitskräfte dort haben. Zum Beispiel Red John Kelly. Der landet anfangs der 1840er in einer der Strafkolonien in Hobart auf Tasmanien an und sitzt beziehungsweise arbeitet seine Strafe ab. Nicht vollständig geklärt, aber aller Wahrscheinlichkeit nach war das halt Arbeit in der Holzverarbeitung, Sägen, Fällen, aber auch Tischlerei, Möbel und Schiffbau. Damit man neue Schiffe hat, um wieder noch mehr Leute rüber zu karren. Wer mal ein Aufbaustrategie-Spiel gespielt hat am Computer, der kennt den Drill. 1848. Er dann ein freier Mann, freier Mann in Anführungszeichen, und er geht auf das australische Festland und nach Victoria, also im Süden. Ja, ist dann wieder freier Untertanen ihrer Majestät und wird Zimmermann auf der Farm von einem gewissen James Quinn. Sein, dessen Tochter Aileen heiratet er und bekommen reichlich Kinder in Folge. Und das drittälteste Kind, der erste Sohn, Familie, ist unser Edward Kelly.

Abel:

Aha.

Janny:

Moment, sagen da jetzt vielleicht einige.

Abel:

Also ich nicht.

Janny:

Hahaha.

Abel:

Ed

Janny:

Familie, eine Familie, die Kelly heißt und viele Kinder haben? Das erinnert mich an...

Abel:

das kennt...

Janny:

Entschuldigung, wir werden jetzt viele Freunde und AbonnentInnen verlieren, weil ich diesen Soundtrap noch einige Male verwenden werde. Entschuldigung.

Abel:

Ich habe mich eigentlich darauf gefreut, aber jetzt ist es vorbei. Ja, die Kelly-Family, die kenne ich natürlich.

Janny:

Folge Geschichte ungenügend wegen der Kellys. Nein, die heißen nur so. Die haben überhaupt nichts mit den singenden Kellys vom Hausboot aus

Abel:

Die haben auch ein Schiff gehabt, wollte ich gerade sagen.

Janny:

Das hat aber nicht Edward Kelly gebaut oder John

Abel:

sind die ja von England einfach sollten nach Australien, sind aber irgendwie in den Rhein geraten und dann sind sie da irgendwo. Lagen die nicht in Bonn oder bei Köln oder so rum?

Janny:

Das, ich müsste, ich meine ja, die sind auch viel so in NRW dann irgendwie über die so volksfeste und Mittelalter-Märkte da getingelt.

Abel:

Über die Kanäle geschippert.

Janny:

wir, glaube ich, ein andermal. Ich glaube, da leben ja auch noch einige. Das ist vielleicht besser nichts Justiziables sagen. Okay, zurück zu unseren australischen Kellys. Und die haben dann geheiratet und kriegen diese vielen Kinder. Und die Kellys verlassen dann die Farm von Quinn, sozusagen von seinem Schwiegervater und fangen an, nach Gold zu graben und finden tatsächlich etwas Gold. Habe ich jetzt nicht so richtig viel zu, aber es erlaubt ihnen so eine kleine Farm im bereits erwähnten Beveridge zu erwerben. Da kommt halt auch der junge Edward, genannt Ned, zur Welt. Die Familie lebt in Armut, aber nicht im Elend. So kam mir das vor. kommen noch einige Halbgeschwister vom zweiten Mann der Mutter zur Familie, denn Red John Kelly ist ein Vater bei Geschichte ungenügend, so no dice.

Abel:

Ich glaube, der ist aber weggelaufen. Der ist nicht

Janny:

Oh, falsch leider. Wir haben Kriminalität und er gerät auch mit dem Gesetz wieder in Konflikt, wieder Viehdiebstahl und aber auch irgendwie Suff und wohl der Alkoholkonsum hat auch maßgeblich dazu beigetragen, dass Kelly in jungen Jahren schon 1865 stirbt. Ned ist da also um die zwölf. Wir haben sein genaues Geburtsdatum nicht. Ja, und jetzt der Mann im Haus. Und wir haben zu Neds Kindheit und Jugend so ein paar Eckdaten. Er wird katholisch getauft. Er besucht die Schule. Das heißt, er lernt lesen und schreiben. Das wird später nochmal wichtig. Und es gibt so ein nennenswertes Ereignis im Alter von elf Jahren. Rettet er einem kleinen Jungen das Leben. ist irgendwie am Ertrinken und Kelly holt ihn da raus. Und die Familie des kleinen Jungen ist voll des Dankes und er erhält als Geschenk, beziehungsweise als Anerkennung so, hier ist auch so eine, dass es ein bisschen was hermacht, ja, er erhält eine grüne Scherpe zum

Abel:

Okay,

Janny:

Umhängen. Ja, fragt

Abel:

Also so ein Lebensretterzeichen, ne?

Janny:

irgendwie, also nicht das Bundesverdienst, aber sozusagen, was die sich halt ausdenken. So hier, vielen Dank, geil gemacht. Im Jahr nach dem Tod des Vaters ziehen die Kellys nach Greta, das ist ein bisschen weiter nordöstlich. Das ist heute noch ein Kaff, damals noch kaffiger. Aber da siehst du halt auch schon ein bisschen, wie sich so in Australien das immer weiter erschließt und ähnlich wie in den USA, so die Frontier, die Grenze zum, unbesiedelten, das ist, nein, nein, nein, nein.

Abel:

Ja, das wäre ein bisschen meine Frage gewesen, weil ich da von Australien wirklich so gut wie gar nichts weiß. Weißt du, wie viel denn Anfang des 19. Jahrhunderts, wie viel freie Bevölkerung war denn da? Also nicht von Leuten, die da schon seit Jahrhunderten oder Tausenden wohnen, sondern von britischen Kolonisatoren?

Janny:

Habe ich nicht, sorry. Ich weiß nicht, wie viele Leute es sind. Aber so wie es sich mir darstellt, es ist ein bisschen extrem billig. Aber stellt es euch ein bisschen vor wie den Wilden Westen. Die Grenze verschiebt sich immer weiter. Die Ureinwohner werden immer weiter vertrieben. Und es gibt dann halt x Leute, die dann halt ungefähr sowas machen wie an der amerikanischen Frontier. Es sind erstmal nicht so viele, wohingegen sich

Abel:

gerade sagen, weil es geht ja erst Ende des 18. Jahrhunderts los, also da können ja nicht mehr als 10, 50, 100.000 Leute dann, wenn überhaupt,

Janny:

so um und bei, ja. 1869, wir haben einen kleinen Sprung gemacht, grät Ned erstmals mit dem Gesetz in Konflikt.

Abel:

Wie der Vater, so der Sohne.

Janny:

ja. So habe Ned laut Aussage des chinesischen Viehhändlers, ich buchstabiere den Namen, A-H-A. F-O-O-K Ich weiß nicht genau, wie es ausgesprochen wird, aber es liest sich ein bisschen wie A-Fuck. Ah, fuck, ja. Ja, laut Aussage, es steht Aussage gegen Aussage, laut A-Fuck habe Kelly ihn mit einem großen Knüppel bedroht, gesagt ich bin Ned Kelly, der Bushranger, gib mir deine Kohle und er habe ihn um 10 Schillingen beraubt. Keine Ahnung, wie viel das heute ist. Merkt ihr mal Bushranger, wird noch wichtig. Laut Aussagen der Kelly-Family wünschten sie, nein, habe es einen Streit um Wasser gegeben für den durchreisenden Affug und er habe irgendwie eine der Kelly-Töchter irgendwie drangsaliert und angebaggert oder sowas und Ned hat ihn dann mit dem Knüppel abgefuckt sozusagen. Die Angelegenheit landet vor dem Richter Angehörige, Freunde und Bekannte sagen zugunsten von Ned Kelly aus,

Abel:

Hm?

Janny:

unterstützen seine Geschichte und er wird freigesprochen.

Abel:

Wird ja, vermutlich haben auch chinesische Einwanderer da nicht so einen guten Leumund, vermute ich mal.

Janny:

Über diesen A-Fug habe ich weniger. Ich habe andere Leute mit Namen A-Fug gesehen. Google den mal nicht, der kommt vielleicht nochmal in der Folge Geschichte ungedübend vor. Kelly wird freigesprochen, gewöhnt euch aber mal nicht allzu sehr dran. Und ein Bushranger, und dann nehme ich jetzt wieder mal den hinkenden Vergleich aus dem Wilden Westen, das ist sowas wie ein Outlaw. Also das sind, das sind nicht so Leute, die jetzt wie so National Park Ranger.

Abel:

Ich dachte, der hätte sich ausgegeben als irgendwie eine Art von Gesetzestätigkeit und wollte

Janny:

Nein, der hat jetzt nicht

Abel:

klassisch überfallen.

Janny:

hat jetzt nicht wie Koala ist da und hier im Busch und so und hier wollt ihr mal streicheln, das kostet 150 Aussie-Dollar.

Abel:

Ich habe eher an so einen Mountie aus Kanada gedacht. Also ohne Hut und so.

Janny:

Schön in dicker roter Jacke. Mir ist so heiß. Ich bin Bushranger, ich schwitze. Nein. Das sind meistens eben diese ehemaligen verschleppten Verurteilten, die aus diesen kolonialen Strukturen, in denen sie mitunter vielleicht keinen Fuß fassen können. Ich meine... Wo hat es unseren Red John Kelly hingeführt? In den Suff, in den Tod. viele andere führt es dann halt eben außerhalb der gesellschaftlichen Ordnung in den Busch. Und am Ende sind es halt die im Prinzip, die diesen Busch aber auch so erschließen und gentrifizieren. Und

Abel:

weil die da irgendwelche Siedlungen aufbauen und so ein Kram.

Janny:

kartografieren jetzt nicht offiziell, aber die sagen, da gibt es Wasser, da wohnen die, da wohnen die, passt mal auf. Oh, Gold? Nee, da ist kein Gold. Bitte weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen.

Abel:

Zumal, das muss man ja auch sagen, und das ist jetzt, wie gesagt, alles nur irgendwie was ich mir so denke, ohne dass ich das weiß, aber In so einer frisch aufgebauten Kolonie gibt es ja wahnsinnig viele Bereiche, die gar nicht von irgendeiner staatlichen Gewalt in irgendeiner Weise kontrolliert werden können, sondern dann bauen sich da eben eigene Gesellschaften oder kleine Gruppen auf und organisieren sich wahrscheinlich irgendwie selbst und sind dann halt irgendwie, ja, die Gewalt, die dann da halt bestimmte kleinen Eckchen halt beherrscht und nach ihren Gesetzmäßigkeiten halt da dann vor sich hin

Janny:

Vielleicht hätte man mal diesen Film Australia gucken können oder sollen. Das ist ein ganz berühmtes Ding. Ich war tatsächlich einmal in Australien und da waren wir auch in diesem einen Ort, der Drehort des Films war, den ich bis heute nicht gesehen habe. Aber über Filme sprechen wir, wird auch noch zu sprechen sein.

Abel:

Also, wir haben Ned Kelly, den Bushranger. Alles klar. Und der ist da alleine oder hat der so eine Crew?

Janny:

Exzellente Frage. Er hat einen Mentor, einen gestandenen Bushranger mit dem herrlichen Pseudonym Harry Power. Bürgerlicher Name Harry Johnson.

Abel:

Sein Sohn heißt Max

Janny:

Großartiger Name. Ich habe ihn von dem Föhn. Und zusammen mit Harry Power... Man wird ihm vorwerfen, er hätte Pferdediebstähle begangen zusammen mit Harry Power. Sozusagen der Vorläufer des Autoklaus. Und es werden Kelly und Harry Power einige Raubüberfälle angelastet. Bei diesen Überfällen wird Harry Power erkannt. Und hier geht es dann so ein bisschen los... Mit der unterschiedlichen Interpretation in der Historiografie und in der Mentalitätsgeschichte Australiens über Ned Kelly.

Abel:

Tschüss.

Janny:

Es ist gerade ein bisschen schwierig, weil Ned Kelly ist in Australien kind of a thing. A big thing.

Abel:

wollte ich gerade sagen, der scheint ja für eine Nummer zu

Janny:

Ja, ja, es gibt so wahnsinnig viel und es ist halt so wahnsinnig ausgeufert. Und diese Folge ist jetzt erstmal so ein bisschen und dann passierte das und dann passierte das und dann passierte das. Ist aber erstmal wichtig, um zu verstehen, wie er so drauf ist und was er sich so denkt und was er tut. Und was er meistens tut ist, ich war es nicht.

Abel:

Ja,

Janny:

die einen sagen jetzt, dass es die Polizei ohnehin auf net und die ganze Kelly-Family abgesehen hat, weil,

Abel:

wäre noch mal eine andere Frage gewesen, aber der ist jetzt, also damit ich das mal klar habe, der hat seine Geschwister da am Start und seine Mutter. Und den Stiefvater, den neuen Vater da, den Stiefvater oder

Janny:

auch noch in den

Abel:

die leben als Familie, die leben aber als Familie dann irgendwo. Aber er ist aber schon, und die machen dann alle so ein Bandenmäßiges, so ein Leben halt jenseits von hier mal dieses und dort mal jenes, um über die Runden zu kommen. Das trennt sich wahrscheinlich nicht so stark zwischen Familie und irgendwie Gang. Aber da gibt es zusätzlich auch noch andere Leute, die halt dann so ein, Die da so gemeinsam versuchen, über die Runden zu kommen, indem sie halt legale und illegale Sachen veranstalten. Und die legalen Sachen, die sie machen, ist irgendwie ein bisschen Vieh züchten und so ein

Janny:

Genau, so, nee, nicht Vieh, eher so Ackerbau. Und Vieh, ja, man hat vielleicht eine kranke Ziege und drei hustende Hühner.

Abel:

Ja, ja, alles klar. Ja.

Janny:

Ich glaube, in den vorherigen 105 Folgen hieß es immer Subsistenzwirtschaft. Und genau, die eine Richtung der Historiografie, die eher sozusagen sich auf die Seite der Kellys schlägt, die sagt, ja, die Bullen, die Korbs hatten es auf die Familie abgesehen. sind hier Nachfolger von Convict, die sind arm, das sind Iren, das sind Katholiken, die brennen da Schnaps, die sind asozial werden sozusagen geprofiled und getargetet von der Polizei und das ist alles Vorurteil und die haben sich eigentlich, naja gut, die haben vielleicht ein bisschen Schnaps gebrannt, aber eigentlich haben die sich nie was zu Schulden gekommen lassen. Weiß ich nicht. Ja, die anderen sagen, die restlichen Kellys hätten Zeugen bedroht und wären ganz schlimme Finger, denn vor Gericht hat niemand den Jungen nicht identifizieren können. Man hat so gesagt, ja, das war vielleicht so ein Halb-Ureinwohner, der sah irgendwie komisch aus. Nee, also, aber der war das nicht. Dementsprechend werden... Anschuldigungen fallen gelassen und Ned kommt nach einem Monat Haft wieder frei. Wir sind jetzt so um 1870. Aber gewöhnt euch nicht allzu sehr dran, dass er frei kommt. Eine andere Interpretation der Geschichte ist, dass Ned Kelly vom Haken gelassen wurde, weil er Power verpfiffen hat. Das hat zumindest Power immer später behauptet. Ja, ungeklärt. Und generell ist diese ganze Geschichte um Kelly, ist wirklich so eine, ja, die einen sagen so, die anderen sagen so. Es hat mich, also jeder hat da seine Geschichte und mitunter sind die Geschichten der einzelnen Seiten, widersprechen sich krass. Ja, jetzt müssen wir ein bisschen mehr Gas durch die 1870er durch, auch mit Blick auf die Uhrzeit hier. Im Film machen wir jetzt so eine Montage von so drehenden Zeitungen und Überblenden, von so Pferdediebstählen, Saufgelagen, Prügeleien.

Abel:

Wird doch mal eine Postkutsche überfallen oder sowas.

Janny:

habe ich nicht, aber ich habe die ein oder andere Knastaufenthalt, hier und da eine Geldstrafe, zwischendurch wird er auch mal Boxmeister seines Kolonialbezirks, Bare Knuckle heißt, man hat keine Handschuhe und nach 20 Runden hat er sich wohl gegen irgendjemanden durchgesetzt, das muss schrecklich gewesen sein, sich damals Boxen anzugucken.

Abel:

Also ich habe noch nie eine Vorstellung also das klingt so sehr wie dieses schöne Videospiel Red Dead Redemption, was du da erzählst also so stelle ich mir das vor

Janny:

Ist vielleicht auch... Eine ganz gute, ja, ich bin ja auch ein Freund des Lernen durch Telespiels, auch so über wie der Westen so funktioniert und gerade wie der Spätwesten funktioniert. Was jetzt gerade in Australien passiert, das ist ungefähr so wie der Spätwesten. Ich hatte über diese Bushranger gesprochen und ich nehme das mal vorweg, mitunter heißt es, es gibt so historische Standardwerke oder berühmte Bücher über Ned Kelly, das eine heißt The Last Bushranger.

Abel:

Ah, okay.

Janny:

bevor dann eben die Zivilisation, die im Westen, im amerikanischen Westen ist es die Eisenbahn. Und das hast du ja auch wirklich in Red Dead Redemption, dass du sozusagen den Spätwesten, wir haben sozusagen den australischen,

Abel:

Pinkertons da ankommen und das Gesetz durchsetzen und

Janny:

ja, ja, ja, ja,

Abel:

Ich habe auch gerade, weil das ist ja das Schöne an diesem Spiel auch, dass es so wahnsinnig Wie sagt man das so, Mikrogeschicht mäßig ist, dass du halt wirklich da irgendwie deine Kräuter sammelst und dann deinen Bauernhof hast und irgendwie mit dem Pferd zureiten musst, solche Geschichten. Und das klingt jetzt auch so, die haben, versuchen halt ihr Leben da zu bestreiten, sind nebenbei aber eben dann halt auch

Janny:

dann hustet dich einer an. Ups, Ups, Tuberkulose.

Abel:

Ja.

Janny:

Das hat mich so fertig gemacht. Red Dead Redemption 2 ist ein wahnsinnig gutes Videospiel. Der Vorgänger ist auch schon extrem gut. Aber, oh boy, Howdy, ist das geil. Ja. Ja, und einmal gibt es eine Schlägerei, da gerät er in eine Prügelein mit unter anderem der Polizist Alex Fitzpatrick.

Abel:

Auch in

Janny:

Ja, also wenn die Irren keine Outlaws werden, werden sie halt Cops.

Abel:

Ja.

Janny:

Entschuldigung, das war ein schlimmes Klischee, das nehme ich zurück. Obwohl es stimmt. 1878 und ich glaube, damit beenden wir es für heute, kommt es zum sogenannten Fitzpatrick Incident. Und du weißt, dass wenn der Name Incident schon dranhängt, dann ist es gut. Wie zum Beispiel das hervorragende Guns N' Roses Album The Spaghetti Incident. Das ist ein Coveralbum. Kennen nicht viele. Such dir irgendein Lied aus, sind alle gut. Entschuldigung Ich

Abel:

Du hast dir nur ein Lied ausgesucht.

Janny:

nicht in die Playlist geguckt aber ich glaube sie covern auch New Rose, das ist gar nicht so schlecht

Abel:

Okay.

Janny:

Am 15. April 1878 um 6 Uhr abends Das ist auch das Einzige, worauf sich die Leute einigen in der Nacherzählung der Geschichte, kommt Constable Fitzpatrick zum Haus der Kelly-Family, um nicht Ned, sondern um Neds jüngeren Bruder Dan Kelly zu verhaften. Der solle Pferde von einem, ja, ich benutze das, ich habe das Wort eingedeutscht, nämlich dem Squatokraten Witty. Witty ist der Nachname. Also Squatocracy gibt es da. Und die sogenannte Squatocracy, das fand ich wahnsinnig spannend. Das ist nämlich auch, und wir nehmen wieder die lahme Parallele zum Wilden Westen, das sind die Rancher. Die sind,

Abel:

die nehmen sich irgendein Land und squatten darauf und dann gehört es

Janny:

lassen ihre Viehherden grasen auf dem Land der Krone und kein Interessiertes. Also beziehungsweise man kauft sich da halt ein, das ist wahrscheinlich haarsträubende Korruption etc. Also das ist sozusagen so, das Land, da darf nur die Krone irgendwie offiziell, über offizielle Regierungsagents darf da was gemacht werden, aber nein, da kommen auch Privatleute dann hin, lassen ihr Vieh da grasen und machen sozusagen Profit auf dem Land der Krone, obwohl sie es gar nicht dürften. Und graben sozusagen denen, die da irgendwelche Plots haben, vielleicht sogar das Wasser ab. Also sozusagen, wie dieser Wild West kommt, tut mir voll leid. Die haben auch eine eigenständige Geschichte. weil ich mich nicht so gut auskenne. Officer Fitzpatrick sagt, hier Dan Kelly, sie sind verhaftet. Und jetzt geht es wirklich durcheinander. Dan Kelly sagt, ja, okay, meinetwegen, aber ich esse jetzt erstmal mein Abendessen auf. Und ebenfalls anwesend sind der zweite Mann der Mutter, im Nachnamen Skilling. Ich habe, glaube ich, den Vornamen gar nicht. Der kommt dann in der nächsten Folge. Und dann der Nachbar William Williamson, genannt Bricky. Die Australier haben...

Abel:

Williams. Ja, Ricky Williams, egal, weiter.

Janny:

und dann geht es wild durcheinander. Fitzpatrick sagt, er habe Dan Kelly verhaften wollen und dann käme Ned Kelly und er hätte hinterhältig auf ihn geschossen, aber weil er so ein witziger Typ ist, hat er ihn nur am Handgelenk getroffen. Das gibt so viele widersprüchliche Aussagen. Mutter Kelly hätte ihm mit der Schippe eins übergezogen. Einige Kellys behaupten, Ned hätte in Notwehr gehandelt. Es gibt dann später auch noch einen der Überlebenden, noch in den 1920ern, der letzte Überlebende aus der Familie Kelly, der hat dann gesagt, Fitzpatrick... Der war krass besoffen, wollte sich irgendwie mit Ned prügeln und der hat dann eine der jüngeren Töchter angemacht und mit dem Revolver bedroht und er wollte der irgendwie an die Wäsche und Dan hätte ihm gerade noch den Revolver entreißen wollen und da hat sich Fitzpatrick selber in die Hand geschossen. Das geht so krass durcheinander. Ich musste an die Folge, die wir mit dem Hörer U aus B aufgenommen haben, denken, wo so verschiedene Tathergänge bei diesem Fenstersturz. So kannst du das auch da machen. Wenn du so alle... Du kannst das 25... Nee, es war ja nicht Feltrinelli. Der Feltrinelli war der, der unter dem Strommast hing. Lag.

Abel:

stimmt, stimmt.

Janny:

Das Ende vom Lied, die Staatsmacht greift erstmal zu. Bricky, Skilling, also Aileens zweiter Mann und Aileen kommen ins Gefängnis. Und Aileen, die ist schon relativ alt, aber die hat dann doch nochmal irgendwie, also kurz bevor ihr Körper sozusagen dann wegen der Menopause nicht mehr hergibt, hat sie nochmal eine kleine Tochter bekommen und die... Die hat ein ein Monate altes Kind. Egal, Knast. Dan und Ned und einige ihrer Freunde und Associates, sagt man wohl im Englischen,

Abel:

Ja, okay.

Janny:

so da wohnen die Kellys, da gibt es Ärger, sondern die sind weg und das wird in einigen Teilen der Historiografie gewertet als sozusagen die Geburtsstunde der Kelly Gang.

Abel:

Aha. Da klingelt bei mir sowas von gar keine Glocke in meinem Kopf. Insofern bin ich ja sehr gespannt, wie es dann weitergeht.

Janny:

Es ist so ein Riesending in Australien. Das ist so ein Haushaltsname. Schlechte Übersetzung. In Australien. Und es gibt... So wahnsinnig viel dazu und es ist so verschachtelt und jeder hat dazu seine eigene Geschichte und es gibt wahnsinnig viel das ist was wirklich, wo sich Australien immer noch, auch heute dran abarbeitet und ich werde da nochmal in die Tiefe gehen, wie diese Beschäftigung damit auch funktioniert, wem das dient wer da welche Interpretation hat

Abel:

Also entweder wird der Herr Kelly irgendwie sowas wie der erste Premier der unabhängigen Republik, also irgendwann wird Australien ja halbwegs unabhängig, da wird er der erste Premier, oder er erschießt den ersten Premier, oder er erschießt den Gouverneur, oder er muss ja irgendwas Freiheitsmäßiges da auch noch

Janny:

Aber du musst ja noch Heath Ledger, Mick Jagger und Kevlar in die Geschichte reinpacken.

Abel:

Naja, Kevlar ist einfach, der... Nee, ist doch nicht so einfach. Der zieht sich so eine Jacke an und hat da irgendwie so einen Topf drunter und der nennt das so und darauf bezieht sich später die Frau, die diesen Kevlar erfunden hat.

Janny:

schneide ich raus?

Abel:

Und Mick Jagger hat einen Song drüber gemacht, das ist ja einfach. Und Heath Ledger hat ihn verfilmt und die anderen kenne ich nicht, deswegen muss ich für die ja nichts wissen.

Janny:

Du machst es dir leicht, aber du bist auf einer sehr guten Spur und ihr alle. Und ich hoffe, das war irgendwie okay, weil ich bin heute ein bisschen aufgedreht, weil ich so wahnsinnig früh aufgestanden bin und viele Kalauer reingeschrieben habe. Aber Hu-Boy-Howdy, ist das eine geile Geschichte und es geht richtig gut weiter. Entweder nächste oder übernächste Woche. Ich bin mir nicht ganz sicher. Bis dahin.

Abel:

hast du jetzt also schön einen großen Tisch aufgebaut und dann werden wir uns da nächste Woche schön ransetzen und dran fiesten.

Janny:

Ja, dann gibt es Brekkie, wie der Australier sein Frühstück nennt.

Abel:

Brekkie. Ah,

Janny:

immer alles abgekürzt. Also die Kühltruhe heißt Eski und es ist Wahnsinn. Also ich habe ja eine große Liebe zu Australien und den Australiern.

Abel:

Alles

Janny:

Huselby, vielen Dank fürs Zuhören. Dir vielen Dank für die Zeit. Du bist ja irgendwie auch hier hart durchgetaktet jetzt mit der Liveshow, die bei euch ansteht. Und

Abel:

du bist quasi von halb von einem anderen Kontinent eingeflogen heute. Also insofern...

Janny:

mache mein Ding. Das klingt so ein bisschen wie Ben Becker, weil ich stehe hier auch, kennst du die Geschichte? Das machen wir noch hinten raus. Das war irgendwie so ein Ding, Onkels Konzert am Hockenheimring, Stargast Ben Becker. Stargast betrunkener Ben Becker, allegedly betrunkener Ben Becker. Ich stehe hier, weil ich keinen Rock habe, um zu fallen. Und ich stehe hier in meinem Renovierungszimmer, weil ich keinen Platz habe, um zu fallen. Und ich danke euch für die Zeit. Bleibt uns gewogen. Bis nächste Woche. Tschüss.

Abel:

Tschüss.

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