Geschichte: ungenügend!

Folge 108: Drei Neros für ein Halleluja!

July 09, 2024 Janny Imhoff
Folge 108: Drei Neros für ein Halleluja!
Geschichte: ungenügend!
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Geschichte: ungenügend!
Folge 108: Drei Neros für ein Halleluja!
Jul 09, 2024
Janny Imhoff

Das größte Comeback seit Axel Schulz. Wir sind wieder da aus der Versenkung mit mehr Tangenten EVER. Nach Urlaub, Covid, Anbieterwechsel, technischen Problemen sind wir wieder da.

Wir sprechen über den Karriereauftakt von Bud Spencer, hauptsächlich aber über den römischen Kaiser Nero, dessen Leben, wirken und welche Quellen wir haben, aber auch über das Phänomen der nach seinem Tode aufgetauchten Doppelgänger.

Bud Spencers Schattenseiten (Lega Nord, SS Lazio) haben wir bei der Zweitaufnahme ebenfalls vergessen zu erwähnen (sorry, Ulli!) und leider auch den Roman "der Falsche Nero" von Lion Feuchtwanger.

Mehr musikalischen Kontext zu unseren Folgen findet Ihr hier auf Spotify:
https://open.spotify.com/playlist/3V4...
Den aktuellen Popkultur-Kontext und viele andere Videos gibt es in dieser Playlist:
https://www.youtube.com/watch?v=QpIAKV0OMYQ&list=PLZgnFFgLv7g-AoQi_9mRgbVrLrpVqXUKP

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Show Notes Transcript

Das größte Comeback seit Axel Schulz. Wir sind wieder da aus der Versenkung mit mehr Tangenten EVER. Nach Urlaub, Covid, Anbieterwechsel, technischen Problemen sind wir wieder da.

Wir sprechen über den Karriereauftakt von Bud Spencer, hauptsächlich aber über den römischen Kaiser Nero, dessen Leben, wirken und welche Quellen wir haben, aber auch über das Phänomen der nach seinem Tode aufgetauchten Doppelgänger.

Bud Spencers Schattenseiten (Lega Nord, SS Lazio) haben wir bei der Zweitaufnahme ebenfalls vergessen zu erwähnen (sorry, Ulli!) und leider auch den Roman "der Falsche Nero" von Lion Feuchtwanger.

Mehr musikalischen Kontext zu unseren Folgen findet Ihr hier auf Spotify:
https://open.spotify.com/playlist/3V4...
Den aktuellen Popkultur-Kontext und viele andere Videos gibt es in dieser Playlist:
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Janny:

Den an. kann man auch niemandem erzählen, was hier passiert ist. Junge Junge Junge, Junge Junge, Junge Junge Junge Junge, Junge

Abel:

vor allem das kann man niemandem erklären, das ist noch viel eher so.

Janny:

Ja.

Abel:

Aber manche Sachen, die muss man einfach akzeptieren die

Janny:

habe das neulich nochmal, ja, ich habe das neulich nochmal irgendwo in einer älteren Folge nochmal gesagt, dass es weniger Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als wir uns erklären können.

Abel:

Hihihihi

Janny:

Hallo und herzlich willkommen zu Geschichte ungenügend dem heiteren Geschichts und Popkultur-Podcast mit meinem Dauergast seit 108 Folgen, der hier gerade Krampf auf den Daumen macht. Abel Xavier, Unsinn hallo!

Abel:

Hallo schönen guten tag liebe zuhörerinnen und

Janny:

das...

Abel:

ich betone hier Hörerinnen und Hörer, weil das gar nicht selbstverständlich ist, dass

Janny:

ja, nein, wir hatten, also erst war Urlaub, dann war wieder Covid, es klingt wie vor drei Jahren, erst war Urlaub, dann war Covid, dann hat der Hund die Hausaufgaben gefressen dann haben wir den Anbieter gewechselt für unsere Aufnahmen und um Werner zu zitieren, Ich denke, ist eines der monumentalen Fehler des 20. Jahrhunderts Ja, das war wirklich jetzt alles ein bisschen schwierig. Deshalb hat das hier alles so ewig gedauert bis zu dieser Folge. Ich bin total froh dass das jetzt wieder einigermaßen funktioniert hier. Und wir drücken die Daumen, dass das auch den Rest der Folge, die wir jetzt zum zweiten Mal oder eigentlich zum dritten Mal aufnehmen funktioniert. erzähle ich alle zwei Wochen Abel eine bemerkenswerte Episode auf der Weltgeschichte, auf die er nicht vorbereitet ist. Das ist heute ein bisschen

Abel:

er eigentlich nicht vorbereitet ist

Janny:

genau. Weil er aber, wie ich, gelernter Historiker ist und bestimmt auch nochmal alles ganz ordentlich nachgelesen hat über unser heutiges Thema, darf er immer gerne den historischen Kontext einer Epoche in drei Sätzen machen. Ja und damit er es dabei nicht so leicht hat, führe ich ihn manchmal auf eine falsche Fährte mit einem ganz anderen Thema und zum Schluss bringen wir die Themen so gut es geht zusammen und besprechen nochmal hinten raus, wie sich das jeweilige Thema in der Popkultur niedergeschlagen hat und die ganzen Popkultur Referenzen findet ihr verlinkt in unseren Playlists Auf YouTube und Spotify, hier in den Shownotes oder einfach selber suchen. Und in den Shownotes findet ihr auch ganz, ganz unten unseren Battle-Link zu BuyMeACoffee. Denn dadurch, dass wir von dem Podcast hier nicht leben müssen, wir uns auch solche Probleme auch manchmal leisten. Da müsst ihr alle ein bisschen länger warten. Aber, wenn ihr mit euren Spenden für den Podcast macht, dass wir hier davon leben müssen, dann... Naja, ich verspreche mal lieber nichts. Ja, aber genau, wenn ihr das Warten so leid hattet schreibt uns doch was auf Social Medias

Abel:

Ja, wenn ihr euch beschweren wollt, dass der Service hier echt unterirdisch ist oder wenn ihr Vorschläge für ein Thema habt, was wir mal besprechen könnten oder wenn ihr vor allem, was eigentlich am interessantesten ist, irgendwelche Anmerkungen habt zu den Themen, die wir hier, die Jan mir hier präsentiert, dann könnt ihr uns eine ganz klassische Mail schreiben an geschichte-ugenuegend.gmail.com Und Geschichte ungenuegend ist auch unser Name, Handel oder wie das heißt, beim TikTok und beim Instagram, wo man uns zumindest kontaktieren kann, auch wenn da nicht viel Content zu erwarten

Janny:

wird besser. Habe ich eigentlich den HörerInnen erzählt, dass ich noch einen Monat habe, bis ich meine Lohnarbeit in Teilzeit betreibe? Habe ich angedeutet? Ja, ab 1.8. betreibe ich meine Lohnarbeit in Teilzeit und dann hoffe ich für meine Familie und den ganzen anderen Gelöt hier ein bisschen mehr Zeit zu haben und auch ein bisschen mehr Zeit zu widmen. Zum Beispiel unserem heutigen Thema Carlo Pedersoli.

Abel:

Ja, auch Den kenne ich den kenne ich auch sowieso schon,

Janny:

sowieso schon, den kanntest du auch schon, als wir den das erste Mal versucht haben aufzunehmen. Der kommt am 31.10.1929 in Neapel zur Welt und verlebt dort seine Kindheit im historischen Innenstadtbezirk Santa Lucia bis 1940, da ist er elf. Vater nimmt eine Stelle in Rom an, die Familie zieht mit und Carlo geht da zur Schule und macht Sport, ist ein begeisterter und begabter Schwimmer unter anderem. Und mit 17 Jahren nach einem Abschluss der Schule mit Bestnoten schreibt er sich 1946 an der Universität Sapienza in Rom ein und beginnt Chemie zu studieren. Im selben Jahr zieht der Vater beruflich nach Brasilien und später auch Argentinien Das heißt für die Familie Pedersoli gibt es jetzt eine Südamerika-Tour, auch für Carlo, der sozusagen noch im Elternhause wohnt. Er jobbt dann im italienischen Konsulat er arbeitet aber auch als Fließbandarbeiter und sortiert Bände in der Bibliothek ein, er lernt da Spanisch und Portugiesisch, ich glaube das muss eine wahnsinnig geile Zeit auch zusammen mit 17, so hey, pass mal auf wir sind jetzt mal

Abel:

er sortiert Bände per Fließband in der Bibliothek

Janny:

waren zwei unterschiedliche Jobs. Also das ist eine relativ kurze

Abel:

er schwimmt zur Arbeit wahrscheinlich jeden Tag.

Janny:

Wobei andererseits ich habe heute auch die Batterien in meinem Campingbus gewechselt Funktioniert jetzt wieder. Also zumindest das Aufladen über Landstrom. Wenn ihr wisst wie man...

Abel:

Bären

Janny:

habe Beeren gesammelt, ich habe einen Stachelbeer-Baiser-Kuchen gebacken und ich habe noch dieses oder jenes gemacht. Eine Guacamole steht auch schon im Kühlschrank. Also ich fühle mich auch ein bisschen wie Carlo Pedersoli. Nein, also Fließbandarbeit und Bibliothek waren zwei verschiedene Jobs.

Abel:

Alles klar.

Janny:

Ja aber im nächsten Jahr geht es bereits zurück nach Italien wo er sich in Rom erneut einschreibt. Diesmal aber die Juristerei. Bereits nach sechs Semestern schließt er sein Studium ab, aber er hat so viele andere Interessen dass er es nie in die juristische Karriere betreibt.

Abel:

Aber die Chemie die ist nicht weiter davor gekommen, da hat er keinen Abschluss drin. Die Chemie war einfach der

Janny:

Der eingeschrieben, wieder raus.

Abel:

Fürs Semesterticket in Rom.

Janny:

Stimmt wobei der ist bestimmt nach Vespa gefahren Ja

Abel:

Seit wann gibt es die Vespa, weißt du das?

Janny:

Hallo und herzlich willkommen. Vielleicht hörst du mal einen lustigen Geschichtspodcast, wo es ab und zu um Motorsport geht. Aber tatsächlich, das wäre ein schönes Thema. Die Vespa, auch die Vespa in der Popkultur, da gibt es ja auch bestimmt ganz fantastische Dinge. Da kann man über Mods reden und über alte italienische Filme. Oh, ganz gut. So, egal. ist zurück in Italien ein Hans Dampf in allen Gassen, ein absoluter Generalist. Er interessiert sich wirklich für alles Mögliche Musik ist sein Ding, Theater spielt er auch nebenbei Aber insbesondere ist es der Sport und das Schwimmen und das kann er so gut dass er da lüftet. Zahlreiche lokale und nationale Titel gewinnt und dann tatsächlich teilnimmt an den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki und 1956 in Melbourne.

Abel:

Ja.

Janny:

nach Südamerika er arbeitet als Vorarbeiter in der Automobilindustrie und leitet auch einen Bautrupp beim Bau der Panamericana, dieser großen Straße zwischen Alaska und Feuerland. Und hier lassen wir den guten Carlo mal alleine und gehen wieder zurück nach Italien beziehungsweise in das Das hieß damals noch anders, denn Lucius Domitius Ahenobarbus kommt am 15. Dezember 1937 zur Welt.

Abel:

Da habe ich schon wieder vergessen, ob es der gleiche ist, auf den es nachher rausläuft oder ob das irgendwie an seinen Vater war. Das habe ich schon wieder vergessen.

Janny:

ist der Sohn von Agrippina der Jüngeren, Enkelin von Augustus also hier Octavian.

Abel:

Und Urenkel dementsprechend auch wenn nicht vom Blute her, von Cäsar.

Janny:

Gaius Julius, ja. Und der Vater, der leibliche Vater ist Gnaeus Domitius Ahenobarbus und ja, wie wir es halt bei Geschichte ungenügend machen, der Juni Lucius ist drei, da stirbt der leibliche Vater. In dem Falle gibt es aber Schlimmeres denn seine Mutter heiratet dann irgendwann, als er elf ist, den damaligen Kaiser Claudius. Hallo Herr Kaiser.

Abel:

Ja, das muss ich mal kurz nachfragen, ist der denn auch noch aus dieser Juliana-Sippe der Claudius weißt du das? Oder hatten die zwischendurch mal irgendwie gewechselt die

Janny:

das sind alles die Juli... Julia... Julia... Juliherrär.

Abel:

Ja,

Janny:

und... Der stirbt aber dann auch irgendwann, nämlich 54, die historischen Quellen wir haben hier sowieso ja immer nur so drei Dudes, die uns die Quellen geschrieben haben bei der antiken Geschichte, in dem Fall ist sehr sehr viel Tacitus, der ein veritables Hitpiece über unseren heutigen Gegenstand geschrieben hat, sozusagen, der kommt also nicht so gut weg und dann haben wir noch Sueton und dann, wenn wir noch ein paar andere haben, erwähne ich die auch nochmal. Aber jedenfalls ist man sich da einigermaßen einig dass es sich bei dem Tode von Kaiser Claudius durch einen Giftmord durch Agrippina handelt die nämlich ihren 17-jährigen Sohn lieber auf dem Kaiserthron haben möchte.

Abel:

Das sagt jetzt aber auch wieder

Janny:

sagt Tartitus und der gibt es halt immer mit auf die Zwölf

Abel:

Der Tacitus ist doch der mit dem ACI, oder nicht? Oder wer war das nochmal? Es gab doch irgendeinen Schriftsteller, der immer diese grammatikalische Wollte gewählt hat. Das musste man im Lateinunterricht glaube Ich immer

Janny:

wahnsinnig viel verdrängt. Ich habe, glaube ich auch mal erzählt, am letzten Schultag vor der Zeugniskonferenz nochmal ein Geschichtsreferat gehalten, das dann irgendwie in die mündliche Note nochmal einfluss, damit es da noch ein Latinum gab. Das war nicht mehr... Das war nicht mein Ding. Ich bin auch, als ich irgendwann, äh habe mir meine Frau, äh guck mal hier habe ich in der Tauschbox gefunden, eine italienische Grammatik Das war gerade, als ich in Volkshochschule Italienisch gelernt habe. Und ich gucke so drauf, so, das ist ja Latein.

Abel:

Ja, ganz genau.

Janny:

wieder weiter gelernt. Allora. Ja. Ja.

Abel:

also Tacitus redet schlecht über unseren

Janny:

Genau und der betritt jetzt aber trotz schlechtem späteren Läumund mit Unterstützung des Senats und der prätorianischen Garten den Kaiserthron und gibt sich den Namen Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus, besser bekannt als Nero.

Abel:

Der hat gleich alle mit reingenommen, die da irgendwie groß waren. Und Germanicus, hast du da zufällig nachgeforscht?

Janny:

ich glaube, der Vater hieß auch schon Germanicus hintendran. Ja über die Provinzen reden wir glaube ich heute ein bisschen weniger, weil wir machen den Nero nur mal kurz. Ja, ich versuche diese Ambivalenz ich habe das jetzt schon mal erwähnt dass es bei Tacitus nicht besonders gut wegkommt. Auf der anderen Seite es auch noch so Quellen die das so ein bisschen unterfüttern parallel, da gibt es auch noch irgendwie archäologische Quellen und so weiter. Und ja, das war wohl schon auch ein fiesen Möb, aber jetzt nicht der allerschlimmste aller Zeiten wie Tacitus ihn darstellt.

Abel:

Das ist ja, also vielleicht, das kommt da wahrscheinlich nachher nochmal, das habe ich auch wieder vergessen, wie das genau abläuft, aber jetzt ist ja Nero einer der, denke ich mal, bei Leuten die sich nicht diesen Geschichtswumms interessieren, einer der bekannteren römischen Kaiser, der vielleicht sogar auf Platz zwei oder drei einläuft würde ich sagen, hinter irgendwie Cäsar und vielleicht noch Augustus weil der halt einerseits in der natürlichen Film, da kommen wir später nochmal zu, relativ verustinofiert worden ist, Und man gerade deswegen ja den kennt als, das ist doch der, der da Rom anzündet damit er da mit seinem Harfe spielen kann und nebenbei das den Christen in die Schuhe schiebt.

Janny:

Here we go, Folge vorbei. Genau, Musik gemacht, hier die Zetara gespielt, gerne gedichtet und Rom abgefackelt und die Christen verfolgt. Nein, ja, The Gist das ist schon richtig, das ist so die wirklich extrem kurze Zusammenfassung, wie wir sie bei Tacitus finden. Aber ich möchte trotzdem noch mal ein bisschen ins Detail gehen, er war nämlich tatsächlich, zumindest bis in die 60er Jahre hinein ein ganz wohlgelittener Innenpolitiker. Er hat mit einer Finanzreform, das wurde der Edelmetallanteil in Münzen erhöht die, genau, der Wiederaufbau nein, der, das ist, glaube ich,

Abel:

Praetorianer originale

Janny:

es gab Infrastrukturmaßnahmen, also Straßen, Brücken etc. pp., aber auch Amphitheater und also Sport Unterhaltung und Kultur, das war ihm auch immer sehr wichtig. Gehe ich gleich nochmal im Detail drauf ein.

Abel:

zumal jetzt eine Sache, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, muss man ja auch dazu sagen, gerade wenn man sich mit dem ganzen Romgedöns nicht so wahnsinnig gut auskennt, Das war doch so, dass klar, unter Cäsar da gab es diese ganzen Bürgerkriege da hat sich ja quasi das Kaisertum erstmal so ein bisschen durchgesetzt und Ich will jetzt nicht sagen, dass dann Ruhe war, da kenne ich mich im Detail auch zu wenig aus. Da gibt es ja diese ganzen persönlichen Streitereien, hast du gerade schon erwähnt dass da mal jemand umgebracht wird, damit ein neuer Kaiser rankommt. Das gibt es Ja. immer mal wieder. Aber zumindest meines Erachtens wenn ich das so auf dem Schirm habe, gibt es doch gerade in dieser Zeit des ersten, zweiten Jahrhunderts eine große Ausbreitung des römischen Reiches außenpolitisch und gleichzeitig eben eine gewisse Stabilität was so das Staatswesen

Janny:

indem diese ganzen eroberten Leute halt erstmal Römer werden.

Abel:

Ja, ja, ja.

Janny:

ich glaube, das ist ein ganz großer Wurf. Ja, du sagst ganz richtig, die militärische Expansion Und er ist jetzt nicht derjenige der auf dem Pferd voran natürlich wird ihm das von Tacitus auch zur Last gelegt, dass er da nicht selber der große Feldherr auf dem Pferderücken ist, sondern irgendwie hier seine Leute machen lassen. Ja, auf der anderen Seite irgendjemand, der ihm wohlgesonnen gewesen wäre, hätte gesagt, ah, der konnte ganz toll delegieren. Und diese Delegierten Delegaten, einigermaßen erfolgreich, nämlich bei der Befriedung von Britannien und bei der Verfolgung der Druiden. Hört man weniger drüber als bei der Christenverfolgung. Also war vielleicht auch erfolgreich, aber ich meine, wie viele Druiden gibt es heute? Ja.

Abel:

Ja.

Janny:

Und das Römische Reich expandiert dann auch weiter in Richtung Osten dann gibt es noch einen Aufstand in Judäa der wird niedergeschlagen. Ja, außenpolitisch da kann man ihm nicht viel. Das hat alles irgendwie ganz gut funktioniert, außer das Einzige, was man kritisiert hat, dass er da nicht selber der große Feldherr war, sondern lieber zu Hause saß und geklampft hat. Ja, Nero der Familienmensch. Jetzt wird es ein bisschen zu den Schattenseiten des Ganzen weil du sprachst nämlich auch davon, das war alles nicht so sattelfest. Diese Neros. Erstmal soll er seinen Stiefbruder Britannicus vergiftet haben. Wobei moderne HistorikerInnen auch sagen, ja, war vielleicht aber auch ein epileptischer Anfall, zieht sich ja sozusagen als erbliche Krankheit durch das Geschlecht der Julia durch. also permanent hat man sich da anscheinend auch belauert in der Familie. Er hat seine Mutter verdächtigt dass die gegen Ende der 50er sich mit ein paar Leuten verschworen hat, ihn umzubringen also Nero. Und ist dann in die Offensive gegangen und hat seinerseits ein elaboriertes Mordkomplott gegen Agrippina geschmiedet.

Abel:

Aber hat die ihr nicht auf den Thron gesetzt und dann gab es da ein Falling auseinander?

Janny:

vielleicht... Steckt man nicht drin. Also wir können die jetzt alle nicht mehr irgendwie in eine schöne Talkshow oder so setzen oder für so ein, oder so Pseudo-Promi-Reality-TV. Wäre eigentlich auch ein ganz schönes Format wo man dann so vielleicht in so einem Mockumentary dann so Römer dann immer davor sitzt und wie Nero dann da sitzt. Und ja, meine Mutter, und zwar folgendes ich glaube, die will mich umbringen lassen. Ja, und mit dem Schiff? Ja, dann haben wir halt, ne, ich mach jetzt wieder normal. Auf einer Schiffsreise sie wurde auf eine Schiffsreise geschickt mit einem manipulierten Schiff.

Abel:

Die Bremskabel des Schiffes

Janny:

glaube, eher so wie im Cartoon so reingesägt. das Schiff tatsächlich gesunken und Agrippina kann sich aber retten schwimmt an Land und überlebt.

Abel:

Vielleicht nochmal kurz dazwischen rein, weil das hattest du vorhin kurz angedeutet, das finde ich aber auch immer einen ganz wichtigen Punkt bei der Frage, wie man halt diese gerade antiken Entwicklungen, die es gegeben hat, wie man die überhaupt als... Rauskriegen will, was da wirklich vorgefallen ist. Dass du ja eben sehr angewiesen bist, du hast, wie du am Anfang gesagt hast, irgendwie höchstens ein, zwei schriftliche Quellen und die sind dann halt eben auch sehr davon eingefärbt wer die schreibt und welches gerade Zeit, also in der Zeit, wo es geschrieben wird, politisches Interesse dahinter steckt. Kennt man ja auch von den alten Ägyptern, wenn da irgendwelche Stelen rausgemeißelt werden, wo dann irgendeinem Pharao was Schlechtes nachgesagt werden soll. Das heißt, man ist ja wirklich angewiesen, häufig auch auf Quellen Der Archäologie, wenn man irgendwas ausbuddelt und da wird es eben um einiges schwieriger herauszufinden, was wirklich Motivationen hinter irgendwelchen Taten gewesen sind und man kann eben höchstens die Taten an sich noch feststellen, dass nämlich irgendwer gestorben ist und vielleicht noch Vorana gestorben ist oder sie, aber eben gar nicht mehr, was die genauen Umstände sind. Und dann wird eben viel reingedacht und das muss man immer im Hinterkopf haben, dass diese Reindenkungen von irgendwelchen Leuten passiert sind, die auch nur am Ruminterpretieren sind oder ein Interesse

Janny:

oder man nimmt halt Tacitus für bare Münze oder man denkt sich halt, ja, der Dude war aber auch, das musste sich ja aber auch irgendwie nicht von jemandem verkaufen, aber das sollte sich halt schon auch schmissig lesen und die wollten ja auch immer was damit. Also Quellenkritik wichtig, auf der anderen Seite hier in unserem heiteren kleinen Geschichtspodcast kann man vielleicht auch mal die gute Geschichte erzählen, weil die steckt nämlich da auch drin, wenn man das für bare Münze nimmt, wenn man sich so herablässt.

Abel:

Agrippina auf jeden Fall Agrippina auf jeden Fall rettet sich ans

Janny:

hilft ihr nicht viel, im März 59 wird sie dann doch ermordet. Ja, und angeblich wurde er angestiftet wurde Nero angestiftet von seiner Geliebten Poppea Sabina die Jüngere aus Berlin

Abel:

gegen die

Janny:

Pompeji. Ja, die Geliebte und die Gattin. Ach, die Gattin haben wir ja auch noch. Stimmt, der Kaiser ist ja auch noch verheiratet Und zwar mit seiner Stiefschwester Octavia. Mit Octavia war er acht Jahre verheiratet die Ehe blieb aber kinderlos. Und das ist natürlich, wenn man einen Thronfolger braucht, nicht so geil. Im Jahr 62 ist dann aber seine geliebte Poppea schwanger und Octavia wird dann einfach relativ mir nichts, dir nichts wegen einer angeblichen Affäre bzw. unfruchtbar verstoßen und dann auch irgendwann umgebracht. Also wir fassen zusammen, Stiefbruder weg, Mutter weg, Gattin weg, los geht's mit Poppea. Die bekommt eine Tochter. Die Tochter stirbt allerdings leider schon im Alter von vier Monaten. Und während der zweiten Schwangerschaft solle dann Nero die Mutter mit dem ungeborenen Kind getötet haben. Höchstpersönlich. Ja. Also auch Poppea weg. Gute Nachricht, seine dritte Frau Statilia Messalina überlebt ihn. Ja und dann, das hatten wir ja auch, die Zitara, das Singen das Dichten, da haben wir ja du sprachst schon von der popkulturellen Verarbeitung, da haben wir ja was, was glaube ich vielen Leuten auch so unserer Generation und den vorherigen noch so sehr gegenwärtig ist. Ich weiß nicht, ob hier heute sich nochmal Leute den Dings angucken. Aber das war schon richtig. Nero hat sich sehr an den schönen Dingen erfreut und hat die auch gefördert also Sport, Kultur, Feierei. hat auch selber sich für Poesie und so weiter und Musik interessiert und er war dadurch beim Volk unheimlich beliebt weil so, hey, das ist einer wie wir, so wie Gerhard Schröder, hol mir mal eine Flasche Bier, sonst streike ich hier. Ja. Wohingegen im Adel, das wurde halt so, wieso macht der so prollige Sachen, das ist fürs einfache Volk Ich glaube, das ist so diese Volksnähe, wurde ihm da auch übel angerichtet Man muss sich da schon so ein bisschen erheben über die Leute, man ist ja schließlich irgendwie göttlicher Kaiser Und

Abel:

der göttliche Imperator ist eine ganz tolle Platte von den Boxhamsters, das können wir auf die Playlist packen, zumal da auch meines Erachtens immer wieder kleine Zitatschnipsel aus Quo Vadis glaube ich eingespielt werden zwischen den Songs Also ob es auf der Platte ist, weiß ich gerade nicht, aber das sind, Ja, also zumindest die Stimme klingt immer so wie dieser piepsende Peter Ustinov bei Quo Vadis der den Nero da

Janny:

Du, das hatte ich jetzt bei der, gut, dass du da noch die Boxhamsters immer so gut parat popkulturellen Verarbeitung. dementsprechend Nero, also gerne mal in die Seiten gehauen und gerne mal gesungen und Theater gespielt und so, aber bei seinen Peers war das eher so, was macht der da, mögen wir nicht. Dann haben wir noch Nero, also haben wir schon mal bei so Infrastruktur und Innenpolitik, hat ich es ja schon erwähnt und Nero ist dann ja auch so der Städtebauer.

Abel:

Ja Städtebauer, vorher wird's abgerissen, oder?

Janny:

ja, klar, musst du ja vorher machen. Also ob er jetzt wirklich Rom warm saniert hat, wie man so schön im Fachjargon sagt, nicht zu klären. Mittlerweile ist sozusagen Forschungsstand, er war zu dem Zeitpunkt gar nicht in Rom. Nun ja, das muss nicht viel heißen, er wird ja auch wahrscheinlich nicht selber irgendwie mit einer Fackel rumgelaufen sein und alles angezündet, Aber 1964 kommt es zu einem riesengroßen Brand in Rom, auch die Innenstadtbezirke brennen mitunter ab, auf dem einen oder anderen Hügel ist alles dem Erdboden gleich gemacht, viele Todesopfer, aber in erster Linie gehen halt Sachen kaputt. Und... Ja, ich glaube sozusagen, in der Nachbetrachtung wurde ihm das dann nahegelegt, weil was er dann natürlich macht, nachdem das da alles weg ist, lässt er einen schönen neuen Palast bauen auf einem der Hügel, nämlich das sogenannte Goldene Haus. Stehen heute noch so ein paar Mäuerchen davon. Er hatte ja jetzt Platz, also sozusagen dieser Opportunismus wurde ihm dann halt auch zur Last gelegt. Ebenfalls zur last gelegt das aber auch dann auch also wirklich gemacht das ist verbrieft dass er gegen die christen war und zum einen zum einen dieses jahr das hat er diesen brand den christen in die schuhe geschoben und warum die christen Zum einen ist es noch eine überschaubare Menge an Christen zu dem Zeitpunkt und die haben auch von ihrem Glauben her, das schon damals ja wahnsinnig radikal war in Rom, wo man halt seine kleinen Penaten seine Hausgötter hatte und dann noch dieses und dann noch einen göttlichen Kaiser und dann ist so ein Monotheismus so ein bisschen, uff, eieiei.

Abel:

Ja, gerade wenn du so ein Gottkönigtum hast, wo dann halt das Politische gleichzeitig auch irgendwie ins Religiöse reinspielt, wenn du dann bei der Religion nicht mitmachst, dann ist ja gleich die Frage ob du bei der Politik nicht vielleicht auch irgendwie woanders unterwegs bist.

Janny:

Ja, der römische Kaiser von Gottes Gnaden das dauert nämlich noch ein bisschen und zu dem Zeitpunkt sind sie erst mal sich einander spinnefein. Hat aber auch damit zu tun, dass diese frühen Christen ja auch so ein gewisses sozialrevolutionäres Element auch hatten. das ist natürlich in so einem sehr... Hierarchischen Stadtstaat wie Rom oder Imperium wie Rom ja auch nicht so gern gesehen.

Abel:

ja.

Janny:

Gut, wir haben noch ein bisschen was vor, dann kommen wir mal schnell zum Ende. Denn auch die schönste Schreckensherrschaft geht auch mal vorbei. Im Jahre 68 ist Nero... Ziemlich isoliert in Rom. Das Volk das ihn ursprünglich noch wegen, hey ihr Partymann und hier spiel doch mal das Lied. ist nicht mehr so, weil er nämlich zum Wiederaufbau hat er Steuern erhoben. Das hat sein Ansehen bei den römischen BürgerInnen. Nun ja.

Abel:

Wiederaufbau seines

Janny:

Ja, genau, dann gucken sie mal, der baut da die Palast scheiße aufgebrannt und aber auch seine politischen Gegner im Senat und in den Provinzen sammeln sich und schließen sich zusammen und rebellieren und Er muss aus Rom verkleidet flüchten und es erreicht ihn die Nachricht er wurde in Abwesenheit vom Senat zum Verräter und Todfeind Roms erklärt. Und schlussendlich lässt er sich dann im Alter von 31 Jahren einem vertrauten Töten sozusagen geführter Selbstmord. Selbstmord mit Nachhilfe wird es dann irgendwie genannt.

Abel:

irgendwas vorzukommen

Janny:

Genau, um nicht selber irgendwie sich da dem Ganzen zu stellen. So, und das war es jetzt für Nero, aber war es das denn wirklich? Jarom selbst hat weniger Glück und taumelt in das sogenannte Vier-Kaiser-Jahr wo um nämlich das Vermächtnis der Julia gestritten wird, weil es gibt ja keinen Erben. die Linie endet mit Nero und es gab auch kein großes Staatsbegräbnis mit allem Pompf wie bei den vorherigen Kaisern und, ja, es gibt dann halt so dieses, Machtblöcke, die sich dann da halt gegen bekriegen und dann gibt's halt immer die, die ehemaligen Nero-Treuen und irgendwie hält sich das hartnäckige Gerücht Elvis lebt.

Abel:

Ach,

Janny:

es

Abel:

der Rückseite des Mondes

Janny:

im Prinzip so wilde Verschwörungstheorien, dass irgendjemand aus der Popkultur noch lebt. Können wir hinten raus ja noch irgendwie stundenlang drüber reden. Im gleichen Jahr oder im Folgejahr taucht Nero in Griechenland wieder auf.

Abel:

Ah,

Janny:

Hmm. Nun. Also... Das haben wir jetzt alles von Tacitus hier und der unterstellt also der mag die Griechen glaube ich ähnlich wenig wie Nero, der unterstellt ihnen einen Sinn für das Kuriose und das Wundersame, also kurzum das sind simple Leute, die haben sich hier übers Ohr hauen lassen. Es taucht jedenfalls In der Ägäis taucht ein Typ auf, der sich Nero nennt der sieht aus wie das Original, der singt der spielt die Zitara wie Nero und er sagt, er sei Nero und er sagt, kommt mal mit, wir holen uns jetzt Rom zurück, ich musste kurz untertauchen, ich bin jetzt wieder da und dann versammelt er halt so ein paar Soldaten Freigelassenen und alle möglichen Hallodris so um sich und sagt, wir segeln jetzt nach Rom und wir holen uns den Kaisertitel zurück.

Abel:

Hm,

Janny:

Ein paar schließen sich ihm an, das ist jetzt erstmal nur so eine Schiffsbesatzung und die muss auch irgendwie zwischenan landen dank schlechtem Wetter auf der Kykladeninsel Kytnos. Ist glaube ich eine der wenigen Kykladeninseln auf denen ich noch nicht war. Ich bin da eine Weile lang gerne gereist, es ist wunderschön da, aber ja, es kann auch schon mal windig werden. Und Und windig ist auch, glaube ich dieser Nero. Also er versucht da irgendwie jetzt weiter, Menschen und Ressourcen klarzumachen. In einem Artikel wurde es schön bezeichnet als Light Piracy. Ja

Abel:

Also das heißt, der geht jetzt nicht zum ansässigen Gouverneur oder irgendwelchen kleinen Mächten und sagt hier, ich bin Nero, unterstützt mich mal, sondern der macht das eher so beim einfachen Volke und überfällt mal so ein Schiff und sagt, euer Kaiser ist

Janny:

bin Nero. Oh, habt ihr da Doraden? Ja die nehmen wir. Oh, nice. Schön mit Zitrone auf dem Grill. Ah, richtig gut.

Abel:

Leben wie Nero in Griechenland. Ja.

Janny:

Ja.

Abel:

Also es klingt nach nicht so einem riesengroßen Erfolg, den der Nero da hat.

Janny:

Erstmal nicht, aber ich glaube der Trick ist ähnlich wie unser, das ist auch schon ein bisschen sehr lange her, die Folge über die Kelly Gang. Es wird halt nach und nach immer mehr. Wir holen uns immer mehr Leute und immer mehr Ressourcen und sozusagen irgendwann rollt die Welle an und dann trägt es uns das bis Rom auf den Kaiser Thron.

Abel:

Ja.

Janny:

Nun, einige Wochen später landet der syrische Zenturio Zizena auf Kytnos und der kriegt dann da mit ja hier ist so ein Dude, der sich Nero nennt und Fake Nero umwirbt auch diesen Zenturio und er denkt sich, oh nein, das darf ich bitte wirklich nichts mit zu tun haben. Der verlässt Kytnos schnell und bringt die Kunde vom falschen Nero nach Rom. schickt seinen besten Mann, in dem Falle Kalpurnius Asprenas, Mit zwei Kriegsschiffen los und dem Pseudokaiser wird dann relativ schnell der Garaus gemacht. Also erstmal kommt er noch so mit großem Pomp. Ach super, die Verstärkung. Ja, nein.

Abel:

Und dann war der auch ein

Janny:

weil der hat jetzt nicht irgendwie ähnlich wie jetzt hier unsere letzte antiken Folge, das war ja Jogurtha der Numidia, der hatte halt, dieser Fake Nero hatte halt nicht irgendwie Kisten voller Gold, wo er Leute hätte mit bestechen können, dementsprechend ist diese Episode dieser Wiedergänger, dieses Wiedergängertums auch schon so ein bisschen vorbei und das ist halt nicht nur so, ja die Leute sind halt bescheuert die denken sich, die glauben das wirklich, dass das ein echter Nero ist, sondern nein, das ist also sozusagen dieses Dieser Neroismus und dieses Herrschergeschlecht das hat ja noch eine gewisse Tragkraft und das ist ja auch ein Name und die haben ja auch eine gewisse Ressourcen.

Abel:

Ja, klar, vor allem wenn man jetzt tatsächlich auch Ein bisschen Anhänger des Glaubens ist, dass der Kaiser irgendwie auch was Göttliches hat und dann taucht er hier auf. Warum soll ich dem denn erstmal nicht glauben? Also das ist ja auch schwer Faktencheck zu machen, glaube ich, im Jahre 70 oder wann das da ist. Wann war das jetzt genau?

Janny:

69, aber ja.

Abel:

Ja. Ja,

Janny:

Ja, der Leichnam wird dann aber nochmal in Asien und Rom vorgeführt.

Abel:

ist er wirklich

Janny:

guck mal hier, hier

Abel:

nicht, aber er ist wirklich tot.

Janny:

der echte falsche Nero, auf jeden Fall ist er tot. Merkt euch das, Leute.

Abel:

ja, ah, mhm.

Janny:

haben wir erneut einen Nero, nämlich, in dem Falle wissen wir, wie er heißt, nämlich Terantius Maximus und dieser Nero-Verschnitt soll ebenfalls eine große Ähnlichkeit zum wahren Nero haben und dieser Fake Nero macht seinen Job aber deutlich besser. Also zumindest wissen wir halt überliefert, was die Geschichte war. Und zwar sagt er, ich bin Nero, ich bin damals den römischen Herrschern entkommen und habe im Untergrund gelebt. Aber jetzt bin ich wieder da und jetzt komme ich wieder.

Abel:

Und zwar wo?

Janny:

zwar ist das... Nämlich in Partien. Das ist heute iranisches Staatsgebiet und der hat sich da offenbar nicht, der hat sich halt nicht irgendwelche Soldaten oder einfache Leute gesucht, sondern hat sich halt gleich laut Tacitus an die Söhne des... Ehemaligen Königs Gewand und wir haben seinen Verbündeter, das ist aller Wahrscheinlichkeit nach Artabanus III. gewesen. König von Patien.

Abel:

Der zu dem zeitpunkt auch dann da der könig war unter römischer

Janny:

Das war keine römische Provinz. Man hatte miteinander im Krieg gelegen und Dann hatte Rom irgendwann auch Zugeständnisse gemacht bezüglich der Der Provinz die heutiges Armenien ist. Und da waren sozusagen, die Partier waren Nero wohlgesonnen. Und dann haben die sich wahrscheinlich überlegt, ja, Fake Nero, das ist vielleicht nicht Das ist fast so gut wie der richtige Nero, aber jetzt haben sie sich ja überlegt, ja vielleicht kann man den ja wirklich als, ist eine der Theorien, dass man den ja vielleicht wirklich jetzt so als Marionette aufbauen kann, um dann jemand in Rom von unseren Gnaden zu haben, der uns wohl gesonnen ist. Aber wissen wir natürlich nicht, ob die das nicht auch... Ach krass Nero, ja stimmt. Ja, abgenommen. Also kann ja wirklich auch sein, dass die Leute wirklich doof waren und das für bare Münze genommen haben. Doof als...

Abel:

aber bei so politischen ist es ja schon immer ein bisschen Abwägung was ist sinnvoll für unsere eigenen Gewäse hier

Janny:

glaube, da wurde es mit der Due Diligence nicht so ganz genau genommen. Ich bin auch der Meinung, das war eher so ein innenpolitischer Flex. Natürlich ist es nicht die richtige Nero, aber so jemanden wie Nero, das würde uns dann gut helfen in Rom.

Abel:

Und der? Also der ist dann da quasi am Hofe in Parzien da irgendwie wohl gelitten und in Rom sagt man, ach ja, schau mal an, noch

Janny:

allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt, denn im Jahr 79 wird dann Terentius Maximus aber dann auch doch irgendwie eingesperrt und dann hingerichtet

Abel:

Jetzt Von den Römern oder

Janny:

Partiern, die hatten dann, also wissen wir jetzt nicht genau, was da los war, aber auch der hat ein schlechtes Ende genommen.

Abel:

der sich einfach auch nur ein schönes Leben machen und wollte am Hofe da so ein bisschen gut leben können. Und irgendwann haben die gesagt, nee, jetzt hast du ja aber irgendwie deinen Zweck erfüllt und jetzt haben wir keinen Bock

Janny:

Ja, das ist der Typ einfach wirklich, vielleicht hatte der auch einen riesen Deckel am Ende.

Abel:

Ja, genau. Das wäre auch eine schöne Story,

Janny:

Ja, wie hier Riesendeckel hatten wir doch in der schönen Geschichte über Karl XII. und die Schöttbüller-Affäre. Der hatte doch im Osmanischen Reich, war der doch im Exil und hat seine Zeche Monate nicht gezahlt und ist dann mit seinen Gläubigern zurück, beziehungsweise die Gläubiger sind ihm immer hinterhergeritten in Richtung Ostsee. Hört euch die nochmal an, die ist super, die Schöttbuller-Affäre.

Abel:

das stimmt. Eine sehr frühe Folge. Okay, das war jetzt der zweite Nero. Der dritte

Janny:

der dritte Nero und der zweite Fake Nero und rund zehn Jahre später.

Abel:

Ach was.

Janny:

Rom herrscht Kaiser Domitian und Domitian ist bei der politischen Klasse nicht besonders beliebt und auch in Parzien nicht besonders und die sehen auch hier erneut die Chance gegebenenfalls Rom nochmal herauszufordern und es wird

Abel:

Und den letzten Nero haben sie leider schon um

Janny:

Genau, deshalb brauchte sie einen neuen. Sie haben einem Typen gesagt, nein, der tauchte auch wieder auf. Aber es ist eine schöne Idee, dass sie den sich vielleicht selber gemacht haben. Und jetzt mittlerweile sind wir ja auch danach. Jetzt ist das halt schon ein gestandener älterer Herr, dieser dritte Fake

Abel:

wollte gerade sagen, waren 37 geboren,

Janny:

ja, 37.

Abel:

37,

Janny:

jetzt haben wir aber auch schon 89. Also schon ein etwas älterer Herr das war dann der, die Geschichte lief wohl auch ähnlich und da ist die Quellenlage leider sehr dünn aber auch der wird dann irgendwann in Parzien hingerichtet. Und tatsächlich diese Geschichten. Der Nero kommt irgendwann wieder. Also es wird nicht wirklich so ein so jetzt iss dein Essen auf, sonst kommt Kaiser Nero wieder. tatsächlich gab es eben auch unter den Christen dieses Ding, ja den Nero. Das ist der Antichrist und irgendwann kommt der wieder. Und so diese Geschichte Nero kommt zurück, die hat es dann wohl so wirklich bis ins 5. Jahrhundert Christus schon noch gegeben. Ja aber ich finde das gar nicht mal so unplausibel jetzt, dass es zumindest... Verschwörungstheorien darüber gibt. Wenn man sich so modernen QAnon-Bums anguckt dass irgendwie Robert F. Kennedy, let's not go there. Also

Abel:

zumal das ja auch Und das kennt man ja auch aus diesen ganzen frühneuzeitlichen Geschichten oder mittelalterlichen Geschichten, dass es relativ leicht ist, durch ein bestimmtes Auftreten andere Personen oder Status zu repräsentieren als man selber eigentlich ist, indem man einfach nur weiß, wie man sich zu verhalten hat, wie man sich zu kleiden hat und dann einfach behauptet was zu sein. Und klar, weil ja eben Faktencheck nicht so leicht ist und weil Informationen nicht so schnell reisen und dann ist man einfach der. Ja, warum denn nicht?, sieht so aus wird schon stimmen.

Janny:

Okay, kommen wir zur popkulturellen Verarbeitung und das hat sich ja schon zigmal jetzt gesagt. Es gibt den Roman Quo Vadis und der wurde halt ganz berühmt verfilmt im Jahr 1950 mit Peter Ustinov Nero.

Abel:

Das glaube ich auch mal als Serie haben sie daraus auch gemacht. Kann das sein? Ich bilde mir ein, das als Kind als

Janny:

gibt noch mal so eine Miniseries und auch noch mal so ein Mehrteiler. Wir haben ja unter anderem auch den Österreicher Klaus-Maria Brandauer als Nero. Aber frag heute mal zumindest unsere alte Säcke-Generation. Nero Eier, hier Peter Ustinov mit dem fußligen Bart. Und ja... Ja, das ist aber vielleicht auch eher die, ich habe jetzt dieses Original nicht gesehen, aber das ist vielleicht auch eher die Synchronstimme, die er da hatte. Ja Ustinov wurde kritisiert, dass er ja eigentlich viel zu jung sei für die Rolle des Nero. Wie gesagt, wir wissen ja, er ist mit 31 gestorben und Ustinov war damals 30 und dann hat er so richtig viel Zeit, kann man sich da ja vielleicht jetzt nicht lassen. Und... Ja, dann gibt es diesen schönen Ruhrgebietswitz aus der Zeit, wo das im Kino kam, also in Deutschland lief das in den Kinos in den 1957 und ich habe den Witz von meinem Vater So, ja, wo gehste? Ja, im Kino. Ja, ey, wat spielen se? Ja, kwo war dis? Ja, wat heißen dat? Wo gehste? Ja, im Kino. Wat spielen se? Ja, okay, endlos, ja, gut, you get them. Und dann, ähm, Ja, gestern noch im Baumarkt gesehen, Nero Grillanzünder.

Abel:

Ja das ist sehr gut. Ja, und das haben wir jetzt noch gar nicht darüber geredet dass natürlich für uns Menschen noch vor der kleinen Datei die man sich, also in Zeiten, wo man noch seine Dateien besessen hat und seine Dateien sich nicht von großen Anbietern geliehen hat, hat man diese Dateien, wenn man sie besessen hat, ja illegalerweise an seine Freunde weitergegeben. Und darüber gab es natürlich das große technische das Burning Rome

Janny:

Burning Rom.

Abel:

man CDs gebrannt hat Nero Burning

Janny:

müssen wir für Rom. Ich will das immer so für jüngere HörerInnen erklären. Wir haben keine jüngeren HörerInnen. Und über die Pseudoneros gibt es auch einige popkulturelle Verarbeitungen. So gibt es aus dem Jahr 2017 einen historischen Roman von einer Lindsay Davis mit dem Titel Atemberaubend lustigen Titel The Third Nero, Never Say Nero Again. Vielleicht eine Anspielung an diesen Bond-Film den Sean Connery nochmal im hohen Alter in den 80ern gemacht hat. Never Say Never Again.

Abel:

Ach, der ist aus

Janny:

ist eine Neuverfilmung Der hat da so richtig... Toupet, also er hatte früher auch Toupet, aber der hatte so einen richtig ollen Fiffi und ist halt auch körperlich schon, ja meine Güte der ist halt dann 60 oder so dann in einer Neuverfilmung von Thunderball mit. Weil irgendjemand noch die Rechte an diesem Thunderball-Drehbuch hatte. Das ist auch eine ganz haarsträubende Geschichte. Die dazu führt, dass Connery gesagt hat, never again. Ach, wie viele Millionen? Ja, dann mache ich das auch noch. Fun Fact, Bösewicht auch da, Klaus-Maria Brandauer.

Abel:

Achso ich dachte Peter Osinov. Aber stimmt, ja. Ja

Janny:

So viel Geld konnten sie Ustinov nicht bieten und Kim Basinger spielt auch noch mit ich glaube Barbara Carrera die

Abel:

Aha.

Janny:

Erfinderin der schiefen Bahn

Abel:

Auf die wir weiter geraten, wenn wir nicht wieder zu Nero zurückkommen.

Janny:

Nero, ich bin fertig mit Nero.

Abel:

Was ist denn eigentlich jetzt mit dem Kumpel von Terrence Hill geworden?

Janny:

hast du es verraten Carlo Pedersoli, ja, der hat mehr Glück. Der nämlich wegen seiner breiten Schultern, die er als Schwimmer hat, als Komparse bei Quo Vadis als prätorianische Garde. Ohne Credits steht er da in seiner ersten Filmrolle stramm. Er hat ebenfalls übrigens gespielt mit die sehr junge Sophia Loren, auch ohne Credits. Also die beginnt da auch ihre Filmkarriere. Und Carlo Pedersoli, für den ist das den Anfang einer Filmkarriere, die dann über so Nebenrollen dann irgendwann in so Western-Nebenrollen mündet und dann schließlich unter dem Künstlernamen Bud Spencer, Zu so einer Art, ja, also einer der erfolgreichsten Schauspieler Europas in den 60er und 70er Jahren zusammen mit Terrence Hill. Also die haben europäischen Kinos komplett in Beschlag genommen, wenn da ein neuer Spencer Hill-Film kam. Die waren riesengroße Filmstars und haben unheimlich viele Action-Komödien gemacht.

Abel:

Ist das eine europaweite Geschichte oder war das sehr auf Deutschland und Italien bezogen weißt du das?

Janny:

Sehr gutes Ding. Deutschland und Italien Italien, wo wir jetzt daher kamen und Deutschland hat, war natürlich dieser große Erfolg durch die Dialogregie ins Deutsche. Rainer Brandt hat das gemacht, der Erfinder des Schnodderdeutsch Wir sind mit, mit diesen ganzen Sprüchen aufgewachsen und viel von unserem Wortschatz. Also wenn uns Jüngere...

Abel:

zu jung vielleicht dafür, aber ja.

Janny:

Rainer Brandt hat Sachen wie Tschüssikowski in die...

Abel:

ja. sag ich nie.

Janny:

Ja, Mann. Aber du weißt was eine

Abel:

schon klar.

Janny:

aus Solingen ist.

Abel:

Äh nee.

Janny:

Die haben halt in Deutschland diese etwas lustige alberne Synchronisation bekommen, auch die ernsten Filme wo sie mitgespielt haben. Weil das in Deutschland halt so eingeschlagen ist. Ich habe ja hier sogar einen Sounddrop mit, was ist mit den Kohlen. Und unsere Generation kann da wirklich einiges mit zitieren. Und Rainer Brandt hat dann irgendwann die Drehbücher für diese Nobody-Filme und so geschrieben. Also das war dann und die sind dann sozusagen durch den Erfolg in Deutschland sind die auf diese komödiantische Linie gekommen und dann aber auch in ganz Europa erfolgreich. Zumindest auf dem europäischen Kontinent sehr viel erfolgreicher als in den USA.

Abel:

Und seine erste Rolle war tatsächlich, wie er irgendwo Nero zu jubelt. Das ist

Janny:

Und das war jetzt ein Sprung mal wieder in die Antike, wo wir aber auch wieder gelernt haben, dass das alles irgendwie nichts Neues ist ist alles schon mal da gewesen und vor allen Dingen halt so dieses, ja, ist der denn tot und dass man irgendwie nach dem ungeklärten Tod von irgendwelchen Leuten, Dass man sich da noch Gedanken macht und ganz viele Leute so ihre Wünsche, aber du hast ja ihre eigenen Motive und Ziele dann ja da auch rein projizieren und darauf durchsetzen. Das gibt es ja auch noch.

Abel:

Ja,

Janny:

Promis tote Promis wo man immer so dran rumgezweifelt wird, dass der nochmal wiederkommt

Abel:

ja, mit dem Mond, das war irgendwie, vielleicht bin ich da auch zu sehr von Iron Sky beeinflusst aber der Hitler ist ja auch immer irgendwo gewesen und dann kam noch mal irgendwann wieder. Bei der Politik, klar, Elvis, eh klar, sind wir nicht mehr bei der Politik, aber bei so einer Popkultur gibt es das ja häufiger, keine Ahnung, hier, wie heißt der Rapper, der lebt doch auch noch auf

Janny:

Shakur. Auf Kuba, okay, den Hot-Take kannte ich jetzt gar nicht, aber

Abel:

hot ist der gar nicht.

Janny:

der ehemaligen Wohnung von Juan Manuel Fangio.

Abel:

Ja genau.

Janny:

Ja, und dann gibt es ja noch umgekehrt,

Abel:

war bestimmt auch nicht. Doch, Kennedy war immer schon

Janny:

war immer schon tot. Ich glaube, da ging es eher darum, wer den jetzt auf dem Gewissen

Abel:

Ja, genau. Das ist echt schwer, rauszukommen aus

Janny:

und dann gibt es ja noch Leute die leben noch, aber es wird behauptet die seien gestorben und es ist ein Doppelgänger.

Abel:

Ja, klar, Paul McCartney ist da ganz bekannt.

Janny:

hätte jetzt gesagt der Ultimate Warrior, aber klar, Paul McCartney kennt man auch.

Abel:

Genau. Ja, Paul McCartney ist ersetzt worden und ist nicht irgendwie.

Janny:

Ja, vor allen Dingen wollte ich mich nochmal bedanken für die Geduld jetzt wegen dieser Zwangspause und wegen dieser etwas rumpeligen Neuaufnahme heute. Wir sind nochmal am Start, wir machen vor der Sommerpause auf jeden Fall nochmal eine Folge, dann atmen wir ein bisschen durch. Und dann gibt es nochmal Neues dieses oder jenes aus dem Bereich Geschichte ungenügend. Ja, ich würde sagen bis in zwei Wochen. Das haut hoffentlich hin. Und bleibt uns gewogen. Und wirklich nochmal allergrößtes Sorry für die Verzögerung. Macht's gut. Und dir auch vielen Dank für erneut sich nochmal hier reinhängen mit den Technikschwierigkeiten.

Abel:

Naja,

Janny:

Und ja, noch einen schönen Abend. Tschüss.

Abel:

tschüss. Juhu so, jetzt schauen wir mal, ob das geklappt hat

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